Dienstag, März 19, 2024
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Das Metaverse heute – was es für deutsche Unternehmen bedeutet

Das Metaverse (zu dt. Metaversum) ist und bleibt eines der Trend Themen, welches in den klassischen Medien, aber vor allem in neuen Medien wie beispielsweise Discord Channels hoch und runter thematisiert wird. Und auch der Deutsche Bundestag befasst sich am 14. Dezember 2022 mit dem Metaverse. Doch an welchem Punkt befinden wir uns im Jahr 2022, etwas mehr als einem Jahr nach der Umfirmierung von Facebook Inc. in Meta Inc.? Was können deutsche Unternehmen schon heute tun, um die Potenziale des Metaverse zu erkennen, um sich in Position zu bringen, um einen so genannten „Unfair Advantage“ zu generieren?

Eines vorweg: noch immer kursieren viele Definitionen mit teilweise unterschiedlichen Meinungen darüber, was das Metaverse heute überhaupt ist. Das eine Lager behauptet, es existiere bereits (z. B. in Form von virtuellen Welten, oder in welcher Form auch immer). Das andere Lager wiederum nennt nur die Verschmelzung aller Welten das EINE Metaverse. Ein Konsens zeichnet sich hier leider nicht ab. Im Gegenteil: die Fronten verhärten sich. Insbesondere deshalb, weil wirtschaftliche Interessen in den Vordergrund rücken.

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass Metaverse-Elemente bereits frühzeitig, z. B. im Jahr 1985 im Spiel Habitat aufgetaucht sind. Vielen bekannt, aber gescheitert, ist dann Second Life (2003), das erste selbst ernannte „Metaverse“. Und auch das Computerspiel World of Warcraft (2004) vereint einige Metaverse-Elemente, wie Avatare, einen eigenen Handelsplatz, Interaktion mit anderen Spielern, und vieles mehr. Pokémon Go (2016), ebenfalls ein Spiel, nur dieses Mal auf dem Mobiltelefon, nutzte dann zum ersten Mal Augmented-Reality-Technologie in großem Maßstab, wodurch eine Konvergenz zwischen physischer Welt und erweiterter Realität geschaffen wurde. Zuletzt prescht Decentraland (2017), ein dezentrales „Metaverse“, vor. Doch auch hier werfen Kritiker (und auch ich) ein, dass wir lieber von einer virtuellen Welt sprechen sollten.

Nun stellt sich Ihnen sicherlich die Frage: wenn das Metaverse alles und nichts ist, was kann ich oder mein deutsches Unternehmen überhaupt tun?

Die kurze Antwort: vieles!

Die Ausführlichere: Die Entwicklung des Metaversums birgt vielfältige Chancen für deutsche Unternehmen. Sie können nun einen Wettbewerbsvorteil erlangen, wenn sie sich aktiv an der Entwicklung beteiligen, z. B. im Bereich der benötigten Technologien oder Komponenten. Denn für das Entstehen des zukünftigen Metaverse sind verschiedene Komponenten oder Technologien erforderlich. Diese können entweder allein agieren oder ihr Potenzial im Zusammenspiel mit anderen entfalten. Sowohl die Komponente der unbegrenzten Nutzerkapazität als auch die Gewährleistung der Interoperabilität sind für das Entstehen des Metaverse der Zukunft zwingend erforderlich. Weitere (Schlüssel-)Technologien sind Eingabegeräte, Blockchains, Non-fungible Token, Quantencomputing, Benutzerschnittstellen, Kontinuität, künstliche Intelligenz, Chipdesign, Präsenz, Simulation und Cloud, und viele mehr.

Deutsche Unternehmen müssen dabei nicht unbedingt ihr eigenes Geschäftsmodell ändern. Zum Beispiel kann die benötigte Netztechnologie 5G (in Zukunft auch 6G) von Telekommunikationsunternehmen weiterentwickelt werden, um die Up- und Downloadzeiten zu senken. Startups hingegen könnten Geräte entwickeln, die in Zukunft als Einstiegsgeräte in das Metaversum dienen.

Generell haben deutsche Unternehmen drei Möglichkeiten, sich im Metaverse zu positionieren: als Enabler (Ermöglicher), Creator (Schöpfer) und/oder User (Nutzer). Zusätzlich ist es möglich, eine hybrid-Rolle aus zwei oder gar allen drei Rollen einzunehmen. Die jeweilige(n) Rolle(n) werden durch das (künftige) Geschäftsmodell des Unternehmens und seine Möglichkeiten bestimmt.

Wichtig ist aus meiner Sicht, dass das Thema Metaverse optimistisch angegangen wird. Oben genannte Ausführungen stellen nur einen kleinen Ausschnitt dessen dar, was zukünftig möglich sein wird. Doch eines ist klar: wir haben jetzt die Chance, proaktiv mitzuwirken, damit die wertvollsten Unternehmen der Zukunft nicht länger aus den USA oder China kommen, sondern aus Deutschland!

Über Stephan Bauer

Stephan R. Bauer arbeitet bei Microsoft Deutschland als Marketing Communications Manager – Experiential Marketing. Er ist zudem Inhaber von Impuls Coaching – Stephan Bauer und hat die erste qualitative Forschung im Bereich des Metaverse heute veröffentlicht. Dabei befasste er sich mit dem Thema „Das Metaversum heute – Chancen, Risiken und Erfolgsfaktoren für deutsche Unternehmen“ und hat konkrete Handlungsempfehlungen abgeleitet.

Der Gastkommentar spiegelt die persönliche Meinung wider und nicht die von Microsoft.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Das Metaverse heute – was es für deutsche Unternehmen bedeutet

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