Kopenhagen, 28. Sep – Nach dem mutmaßlichen Sabotage-Akt gegen die beiden Nord-Stream-Gaspipelines ist die dänische Regierung besorgt über die Sicherheitslage im gesamten Ostsee-Raum. „Russland hat eine bedeutende militärische Präsenz in der Ostsee-Region, und wir erwarten, dass sie mit ihrem Säbelrasseln weitermachen“, erklärte Verteidigungsminister Morten Bodskov nach einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Mittwoch in Brüssel. An den Nord-Stream-Pipelines waren Anfang der Woche innerhalb kurzer Zeit in dänischen und schwedischen Gewässern drei Lecks entstanden. Die genaue Ursache dafür ist weiterhin unklar.
Westliche Sicherheitsexperten gehen aber von Sabotage aus. Wer dafür verantwortlich sein könnte, ist allerdings ebenso unklar. Beide Doppelröhren verlaufen von Russland durch die Ostsee nach Deutschland. Nord Stream 1 war 2011 in Betrieb genommen worden. Nach der Invasion Russlands in der Ukraine und der darauf folgenden Sanktionen des Westens hatte Russland den Gastransport durch Nord Stream 1 zunächst reduziert und vor ein paar Wochen komplett eingestellt. Nord Stream 2 war vor einem Jahr fertig gestellt worden, hatte aber nie von Deutschland eine Betriebserlaubnis erhalten.
Das Bundesinnenministerium äußerte sich am Dienstag besorgt über die Lecks. Die Beschädigungen an den Pipelines nehme man „sehr ernst“, erklärte ein Sprecher in Berlin. „Wir sind hierzu innerhalb der Bundesregierung, mit den deutschen Sicherheitsbehörden und mit unseren dänischen und schwedischen Partnern im engen Kontakt.“ Die EU betonte, die europäische Energie-Infrastruktur zu sichern. Angriffe darauf seien inakzeptabel und würden eine entsprechende Antwort zur Folge habe, erklärte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.
Dänemark besorgt über Sicherheitslage in Ostsee-Raum
Quelle: Reuters
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