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COP27: Welche Länder haben Entschädigungen für Klimaschäden zugesagt?

Scharm El-Scheich, 09. Nov (Reuters) – Die UN-Klimakonferenz COP27 folgt auf ein Jahr voller Naturkatastrophen – von den Überschwemmungen in Pakistan, bei denen mehr als 1700 Menschen ums Leben kamen, bis hin zu Dürren in China, Italien, Afrika und im Westen der USA. Im Zentrum der Beratungen steht die Frage, ob reiche Industrienationen jene Länder finanziell unterstützen sollten, die von den Auswirkungen des Klimawandels besonders stark betroffen sind. Während die Verhandlungsführer auf der COP27 noch darüber streiten, hat eine Handvoll europäischer Regierungen unter dem Stichwort „loss and damage“ die Bereitstellung von Mitteln ankündigt.

Damit sind „Verluste und Schäden“ gemeint, die durch Wetterextreme und Auswirkungen wie den Anstieg des Meeresspiegels entstanden sind. Nach Meinung von Experten werden bis 2030 jedes Jahr Hunderte von Milliarden Dollar benötigt, um Gemeinden bei der Reparatur und dem Wiederaufbau nach Katastrophen zu helfen.

Es folgt ein Überblick über die Länder, die bisher Zusagen gemacht haben:

SCHOTTLAND

Das zu Großbritannien gehörende Schottland hat auf dem letztjährigen UN-Klimagipfel im November als erstes Land eine symbolische Zusage über zwei Millionen Pfund (2,28 Millionen Euro) zur Finanzierung von Schäden und Verlusten gemacht. Schottland wollte damit andere Länder ermutigen, diesem Beispiel zu folgen. Einige als gefährdet geltende Länder kritisierten, dass einmalige Zusagen kein Ersatz für einen Fonds seien, der kontinuierliche Unterstützung böte. Andere lobten die Führungsrolle Schottlands bei der Anerkennung des Problems. Auf der COP27 sagte Schottlands Erste Ministerin Nicola Sturgeon weitere fünf Millionen Pfund zu, womit sich der Gesamtbetrag auf sieben Millionen Pfund erhöht.

DÄNEMARK

Das skandinavische Land hat im September 100 Millionen dänische Kronen (13,44 Millionen Euro) bereitgestellt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf fragilen Gebieten wie der Sahelzone im Nordwesten Afrikas.

DEUTSCHLAND

Die Bundesrepublik wird nach Angaben von Kanzler Olaf Scholz seine jährlichen Ausgaben für die internationale Klimafinanzierung bis 2025 auf sechs Milliarden Euro aufstocken. Davon sollen 170 Millionen Euro an den neuen globalen Schutzschirm „Global Shield“ fließen, den die G7 gemeinsam mit den Finanzministern des „Climate Vulnerable Forum“ – einer Gruppe von 58 Ländern, die am stärksten von den Auswirkungen des Klimawandels bedroht sind – zur Finanzierung von Versicherungen und Katastrophenschutzmaßnahmen ins Leben rufen wollen.

Scholz machte keine näheren Angaben dazu, wofür die deutschen Mittel verwendet würden oder über welchen Zeitraum sie bereitgestellt werden sollen. Es wird erwartet, dass die Länder den „Global Shield“ im weiteren Verlauf des COP27-Gipfels offiziell ins Leben rufen werden.

ÖSTERREICH

Die Regierung des Alpenlandes will in den nächsten vier Jahren mindestens 50 Millionen Euro zur Eindämmung von Verlusten und Schäden bereitstellen. Die Mittel könnten in das „Santiago-Netzwerk“ fließen, ein UN-Programm zur technischen Unterstützung von Ländern, die mit Schäden durch klimabedingte Naturkatastrophen konfrontiert sind. Das Programm stellt außerdem Frühwarnsysteme für Länder bereit, die von extremen Wetterbedingungen betroffen sind.

IRLAND

Der irische Ministerpräsident Micheal Martin hat zehn Millionen Euro für die Initiative „Global Shield“ für das Jahr 2023 zugesagt.

BELGIEN

Das Königreich will das südafrikanische Land Mozambik mit 2,5 Millionen Euro als Teil eines 25-Millionen-Euro-Pakets im Zeitraum 2023 bis 2028 unterstützen. Die Finanzierung werde sich auf die Verhinderung und Begrenzung von Verlusten und Schäden konzentrieren, zum Beispiel mithilfe der Kartierung von durch Sturmfluten gefährdeter Gebiete und der Einführung von Frühwarnsystemen.

Diese Art von Finanzierung zählt einigen betroffenen Ländern zufolge jedoch nicht zu den Geldern für „Verluste und Schäden“, die ihrer Meinung nach Länder für unvermeidbare Kosten bei Katastrophen entschädigen sollen.

COP27: Welche Länder haben Entschädigungen für Klimaschäden zugesagt?

Quelle: Reuters

Titelfoto: Bild von R.L auf Pixabay

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