Boston, 18. Nov – Für die US-Notenbank Federal Reserve ist laut der Währungshüterin Susan Collins ein weiterer großer Zinsschritt weiter eine Option. „Ich denke, es ist wichtig, das zu sagen“, sagte die Präsidentin des Fed-Bezirks Boston am Freitag dem Sender CNBC. Die Möglichkeit einer Erhöhung um 0,75 Prozentpunkte sei nicht vom Tisch, da die Fed mehr machen müsse, um die hohe Inflation einzudämmen. Bei den Zinserhöhungen dürfe man nicht überziehen, aber auch nicht zu wenig tun. Alle der möglichen Schrittgrößen auf diesem Weg sollten daher eine Option sein.
Die US-Währungshüter versuchen seit Monaten die hohe Inflation von zuletzt noch 7,7 Prozent mit einem Stakkato von kräftigen Zinserhöhungen zu drücken – jüngst mit einer weiteren Anhebung um 0,75 Prozentpunkte auf die Spanne von 3,75 bis 4,00 Prozent. Die Fed will nachlegen, signalisierte aber, dass sie womöglich bald etwas Tempo bei den Straffungsschritten herausnehmen möchte. Äußerungen von Fed-Vizechefin Lael Brainard ließen darauf schließen, dass es auf der nächsten Sitzung Mitte Dezember nur noch um einen halben Prozentpunkt nach oben gehen könnte. Brainard nannte den deutlichen Rückgang der Inflationsrate im Oktober um einen halben Punkt „beruhigend“.
Nach den Worten von Collins hat die Zentralbank zwar weitere Zinserhöhungen vor sich, um den hohen Preisdruck zu dämpfen. Doch bleibe sie optimistisch, dass es einen Weg zur Rückkehr der Preisstabilität gebe, der nur einen „moderaten Anstieg der Arbeitslosenquote“ mit sich bringe, sagte sie auf einer Konferenz. Die Quote war im Oktober auf 3,7 von zuvor 3,5 Prozent gestiegen.
Laut der US-Währungshüterin Mary Daly, die den Fed-Bezirk San Francisco leitet, will die US-Zentralbank mit ihrem Zinskurs die Wirtschaft so „schonend und effizient wie möglich“ bremsen. Nach Ansicht ihrer Fed-Kollegin Esther George aus Kansas City wird es für die Notenbank allerdings zunehmend schwieriger, die Inflation einzudämmen, ohne eine Rezession auszulösen.
Collins (Fed) – Weiterer übergroßer Zinsschritt nicht vom Tisch
Quelle: Reuters
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