Freitag, April 19, 2024
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China beruhigt Anlegernerven – Börsen im Steigflug

Frankfurt, 16. Mrz (Reuters) – China stellt den von Wachstumssorgen und der Furcht vor einer scharfen Regulierung von Unternehmen gebeutelten Börsen Unterstützung in Aussicht. Der stellvertretende chinesische Ministerpräsident Liu He regte am Mittwoch marktfreundliche Maßnahmen der Regierung an, was die Kurse an den Aktienmärkten in die Höhe trieb.

China werde sich bemühen, seine Wirtschaft zu beleben, und Risiken im Immobiliensektor zu entschärfen sowie eine gesunde Entwicklung der internetbasierten Industrie zu fördern, zitierte die Nachrichtenagentur Xinhua Liu auf einer Sitzung des Ausschusses für Finanzstabilität und Entwicklung des Staatsrates.

Alle Richtlinien mit erheblichen Auswirkungen auf die Kapitalmärkte sollten im Voraus mit den Finanzverwaltungsabteilungen koordiniert werden, um Stabilität und Konsistenz aufrechtzuerhalten, sagte Liu. Gespräche zwischen chinesischen und US-Regulierungsbehörden über in den USA notierte chinesische Unternehmen hätten Fortschritte gebracht. Die Regulierungsbehörden arbeiteten an konkreten Kooperationsplänen, fügte der Minister an. China hatte die Regeln für Börsengänge heimischer Technologie-Firmen im Ausland zum Jahresbeginn verschärft und die Kurse in dem Sektor damit auf Talfahrt geschickt. 

„Das ist zumindest für den Moment recht positiv, da Liu einige wichtige Bedenken auf dem Markt angesprochen hat, insbesondere im Hinblick auf das Durchgreifen der Regulierungsbehörden“, sagte Ting Lu, Chefökonom für China bei der japanischen Investmentbank Nomura. In Hongkong stieg der Hang-Seng-Index.HSI um neun Prozent, der Technologiesektor verbuchte mit einem Plus von 22 Prozent seinen größten Tagesgewinn aller Zeiten. Aktien von Tencent Holdings0700.HK und Alibaba Group9988.HKstiegen um 23 und 27 Prozent und damit so stark wie noch nie. An der Börse Shanghai ging es 3,5 Prozent nach oben.

Die Enttäuschung über eine ausgebliebene Zinssenkung der chinesischen Zentralbank (PBOC) hatte die Kurse in China am Dienstag gedrückt. „Liu fordert meiner Meinung nach auch die PBOC auf, Maßnahmen zu ergreifen die PBOC wird in den nächsten Monaten etwas lockern“, sagte Ökonom Ting Lu.

APPELL FÜR MEHR AKTIENINVESTMENTS

Investoren hatten in den vergangenen Monaten vermehrt Gelder aus den asiatischen Aktienmärkten abgezogen. Zu der Liquiditätskrise im Immobiliensektor gesellten sich Sorgen über wieder zunehmende Corona-Zahlen und wirtschaftliche Folgen des Krieges in der Ukraine. Der CSI300 Index, der die Kursentwicklung an den Börsen Shanghai und Shenzhen abbildet, hat seit Jahresbeginn 19 Prozent verloren. Liu warb am Mittwoch für ein langfristiges Investment in chinesische Aktien.

Zudem sagte er, der heimische Finanzsektor solle die Realwirtschaft unterstützen. Als Reaktion darauf forderte der Chef der Regulierungsbehörde für Chinas Banken- und Versicherungsbranche, Guo Shuqing, die Geldhäuser auf, die Liquidität zu erhöhen und ein „angemessenes Wachstum“ bei neuen Krediten aufrechtzuerhalten. Er ermutigte die Branche, mehr Mittel in Aktien zu investieren.

Unterdessen kündigte Chinas Zentralbankgouverneur Yi Gang an, Initiativen in der Geldpolitik zu ergreifen, um die Neukreditvergabe zu erhöhen und die Realwirtschaft zielstrebig zu unterstützen. Das Land rechnet mit einem Wirtschaftswachstum in diesem Jahr von nur noch 5,5 Prozent. Im vergangenen Jahr hatte das Bruttoinlandsprodukt um 8,1 Prozent zugelegt, die Regierung hatte mit mindestens sechs Prozent gerechnet.

China beruhigt Anlegernerven – Börsen im Steigflug

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Titelfoto: Symbolfoto

Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.

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