Mittwoch, April 2, 2025
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Bundesregierung will ostdeutschen Gaskonzern VNG stützen

Düsseldorf/Berlin, 09. Sep – Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat dem in Schieflage geratenen ostdeutschen Gaskonzern VNG rasche Hilfe zugesagt. Der Antrag darauf sei gestellt worden und die Hilfe „werden wir auch hinbekommen“, sagte der Grünen-Politiker am Freitag in Brüssel. „Wir sind auf einem sehr, sehr guten Weg. Und das wird zeitnah geklärt werden.“ Der VNG-Mutterkonzern EnBW hatte über die schwierige Lage des Leipziger Unternehmens berichtet und den Antrag begründet: „Die Maßnahmen zielen darauf ab, das derzeitige Auflaufen erheblicher Verluste aus der Ersatzbeschaffung von Erdgas aufzufangen und eine Fortführung der Geschäftstätigkeit zu ermöglichen.“

VNG gehört neben dem ebenfalls kriselnden Uniper-Konzern und dem Unternehmen Securing Energy for Europe (Sefe) – der früheren Gazprom Germania – zu den größten deutschen Gasimporteuren. Diese müssen wegen des Stopps der russischen Lieferungen Gas am Markt zu horrenden Preisen kaufen, um ihre Verpflichtungen zu erfüllen. Die EnBW-Aktie verlor zeitweise rund zehn Prozent an Wert, erholte sich im Tagesverlauf aber wieder.

Die bisherigen Maßnahmen reichten nicht aus, erklärte EnBW. Der Karlsruher Versorger hält rund 74 Prozent an dem Leipziger Unternehmen. Dieses hatte bereits einen Antrag auf Hilfe durch die ab Oktober geplante Gasumlage beantragt, mit der alle Gaskunden an den Zusatzkosten beteiligt werden sollen. Im Fall von Uniper hatte der Bund ein milliardenschweres Hilfspaket geschnürt, was unter anderem einen Einstieg des Staates bei Uniper mit einem Anteil von 30 Prozent vorsieht.

VNG – KÖNNEN VERLUSTE NICHT TRAGEN

VNG habe zwei Verträge, die von russischen Lieferausfällen betroffen seien. Einer davon sei direkt mit Gazprom geschlossen worden und beinhalte einen Gasbezug von 35 Terawattstunden. Der Vertrag laufe Ende des Jahres aus – mit einem Verlust von voraussichtlich rund einer Milliarde Euro. Das könne VNG noch verkraften.

Der größere Vertrag von beiden umfasse einen Gasbezug von rund 65 Terawattstunden im Jahr und sei mit der ehemaligen Gazprom Germania, heute Sefe, vereinbart worden. Der Bund hatte den Konzern im Zuge der Krise mit Russland im April unter Treuhandschaft Deutschlands gestellt. Der Vertrag werde seit Mitte Mai nicht mehr durchgängig bedient. Die Kosten der Ersatzbeschaffung habe VNG im August bei historisch hohen Gaspreisen anders als zuvor erwartet zu erheblichen Teilen tragen müssen. Mit Unterstützung der Bundesregierung sei nach Möglichkeiten gesucht worden, eine abschließende Einigung herbeizuführen. „Diese erscheint jedoch kurzfristig und für VNG wirtschaftlich tragfähig nicht erreichbar. Die daraus absehbare finanzielle Belastung wäre für VNG nicht tragbar.“

VNG ist nach eigenen Angaben der drittgrößte deutsche Gasimporteur und Speicherbetreiber. Die VNG-Gruppe versorge rund 400 Stadtwerke und Industriebetriebe mit Gas und lieferte 2021 rund 20 Prozent des deutschen Gasbedarfs.

Bundesregierung will ostdeutschen Gaskonzern VNG stützen

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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