Berlin, 17. Okt – Die Bundesregierung will mehr als ein Jahr nach der Machtübernahme der Taliban die Aufnahme von gefährdeten Afghaninnen und Afghanen beschleunigen. Pro Monat sollen rund 1000 Betroffene und deren Familienangehörige aufgenommen werden, wie das Bundesinnenministerium und das Auswärtige Amt in Berlin am Montag mitteilten. „Wir stehen weiterhin vor einer Mammutaufgabe“, sagte Außenministerin Annalena Baerbock. „Zu erklären, dass wir Menschen aufnehmen, ist das eine – dafür zu sorgen, dass sie dann auch sicher aus Afghanistan heraus nach Deutschland kommen können, das andere.“
Auf Basis von festgelegten Kriterien werde besonders gefährdeten und vulnerablen Personen Schutz geboten, erklärte Bundesinnenministerin Nancy Faeser. Die Umsetzung soll in enger Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen Organisationen vor Ort erfolgen. Das Bundesaufnahmeprogramm richtet sich demnach an Afghaninnen und Afghanen, die entweder durch ihre Tätigkeit oder aufgrund etwa ihrer Religion, ihres Geschlechts oder der sexuellen Orientierung individuell und konkret gefährdet sind.
Betroffene werden den Angaben zufolge etwa von zivilgesellschaftlichen Organisationen identifiziert. Die Bundesregierung treffe auf Basis der zugelieferten Informationen und festgelegten Auswahlkriterien dann die Entscheidung, wer sich für eine Aufnahme qualifiziert. Bislang haben fast 26.000 sogenannte Ortskräfte und besonders gefährdete Menschen in Afghanistan die von der Bundesregierung ermöglichten Ausreisewege nach Deutschland genutzt.
Bundesregierung startet Aufnahmeprogramm für Afghanistan
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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