Donnerstag, April 18, 2024
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Bundesregierung – Öl-Versorgung trotz Leck in Druschba-Pipeline sicher

Update Warschau/Berlin, 12. Okt – Trotz eines Lecks an der Pipeline Druschba für russisches Öl in Polen rechnet die Bundesregierung nicht mit Lieferengpässen. „Die Versorgungssicherheit in Deutschland ist aktuell gewährleistet“, erklärte am Mittwoch eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums. Die Raffinerien Schwedt und Leuna erhielten weiter Rohöl über die Pipeline. „Diese Lieferungen sind nicht unterbrochen.“ Sowohl Schwedt als auch Leuna hätten zuletzt Ölvorräte aufgebaut. Zur Ursache des Lecks lagen bis zum Abend keine eindeutigen Angaben vor. Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki erklärte, es sei zu früh um zu sagen, ob Sabotage oder unbeabsichtigter Schaden vorliege. 

Zuvor hatte der für Polens Energie-Infrastruktur zuständige Vertreter Mateusz Berger erklärt, es gebe keinerlei Hinweise auf Sabotage. Die Reparatur dürfte vermutlich nicht lange dauern. Nach Angaben des polnischen Pipeline-Betreibers PERN wurde das Leck in einem Abschnitt der Leitung etwa 70 Kilometer von der zentralpolnischen Stadt Plock entfernt entdeckt. Der russische Vize-Ministerpräsident Alexander Nowak erklärte am Nachmittag, der Schaden sei womöglich behoben. Er berichtet zudem, dass die Sicherheitsvorkehrungen an der TurkStream Pipeline, durch die Gas aus Russland in die Türkei strömt, verstärkt worden seien. 

Die Sicherheit der Energieinfrastruktur wird Europa seit den Vorfällen an den Ostsee-Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 besonders aufmerksam verfolgt. Die Röhren waren im September stark beschädigt worden. Sowohl der Westen als auch Russland gehen von Sabotage aus.

RAFFINERIE: ROHÖLLIEFERUNG MIT REDUZIERTER KAPAZITÄT

Der Betreiber der Raffinerie Schwedt erklärte, am späten Dienstagabend sei auf polnischem Gebiet der Pipeline 2 ein Leck festgestellt worden. Der Tarnsport in der Röhre sei deshalb gestoppt worden. Die parallel verlaufende Druschba 1 sei unverändert in Betrieb. „Aktuell findet die Rohöllieferung mit reduzierter Kapazität statt.“ Die Dauer dieser Einschränkung sei derzeit noch unklar, sodass eine Anpassung der Rohölverarbeitung geprüft werde. Die Raffinerie beziehe einen Großteil des Rohöls über die Druschba-Pipeline. Die Versorgung sei in den vergangenen Monaten zuverlässig verlaufen. Seit Mitte des Jahres werde verstärkt die alternative Rohölversorgung über Rostock genutzt. Die Raffinerie spielt eine große Rolle bei der Versorgung von Berlin und Brandenburg.

Die Druschba-Ölpipeline ist eine der größten der Welt und liefert russisches Öl in weite Teile Mitteleuropas – darunter nach Deutschland, Polen, Weißrussland, Ungarn, die Slowakei, die Tschechische Republik und Österreich. Deutschland will ab Jahresende kein russisches Öl mehr nutzen.

 

Bundesregierung – Öl-Versorgung trotz Leck in Druschba-Pipeline sicher

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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