Berlin, 19. Okt – Der Bund legt sich ein Milliardenpolster für das teure Entlastungspaket wegen der Energiekrise an. 18 Bundeswertpapiere werden zum 21. Oktober um jeweils drei Milliarden Euro aufgestockt, wie die für das Schuldenmanagement zuständige Finanzagentur am Mittwoch mitteilte.
Die insgesamt 54 Milliarden Euro werden in den Eigenbestand aufgenommen. „Die Aufstockung des Eigenbestandes gibt dem Bund zusätzlich Flexibilität, einen kurzfristig auftretenden außerordentlichen Finanzierungsbedarf im Rahmen des Maßnahmenpakets des Bundes zur Bewältigung der Energiekrise zu decken“, begründete die Finanzagentur die Maßnahme.
Die Bundesregierung hatte sich Ende September auf einen „Abwehrschirm“ verständigt, der die steigenden Energiekosten und deren Folgen für Verbraucher und Unternehmen abfedern soll. Er sieht unter anderem die Einführung einer Gaspreisbremse vor und umfasst Finanzmittel in Höhe von bis zu 200 Milliarden Euro. Hinzu kommt ein gesondertes Maßnahmenpaket, das von den Sanktionen oder dem Kriegsgeschehen betroffene Unternehmen unterstützen soll.
Um kurzfristig an frisches Geld zu kommen, wendet sich die Finanzagentur an den sogenannten Repo-Markt. Hier werden Wertpapiere als Sicherheit an Vertragspartner übertragen für einen fest vereinbarten Zeitraum. Dieses Instrument wird gern genutzt, wenn kurzfristig größere Mengen an Geld besorgt werden müssen. „Ausgewählt wurden Bundeswertpapiere, die im aktuellen Marktumfeld besonders nachgefragt sind“, erklärte die Finanzagentur.
Gas- und Fernwärmekunden sollen etwa im Dezember eine Sonderzahlung in Höhe einer Monatsrechnung bekommen, wie die Gaskommission vorgeschlagen hat. Unternehmen wie Haushalte sollen von den enorm gestiegenen Energiekosten entlastet werden. Diese drohen die deutsche Wirtschaft in eine Rezession zu stürzen.
Bund legt Milliardenpolster für den „Abwehrschirm“ an
Quelle: Reuters
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