Kiew, 19. Sep – US-Präsident Joe Biden ist überzeugt davon, dass die Ukraine den von Russland begonnen Krieg gewinnen wird. „Sie werden Russland besiegen“, sagte Biden in einem Interview der CBS-Sendung „60 Minutes“. Ein Sieg der Ukraine könne nur festgestellt werden, wenn die russischen Truppen vom gesamten ukrainischen Territorium vertrieben seien, und die Vereinigten Staaten würden die Ukraine dabei „so lange es dauert unterstützen“, sagte Biden weiter. Im übrigen habe sich gezeigt, dass Russland militärisch „nicht so kompetent und fähig ist, wie es viele gedacht haben“.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bekräftigte in seiner nächtlichen Ansprache, den Druck auf die russischen Streitkräfte aufrechtzuerhalten. „Vielleicht haben einige von Ihnen den Eindruck, dass wir nach einer Reihe von Siegen jetzt eine Art Atempause einlegen“, sagte er. „Aber es wird keine Pause geben. Es gibt Vorbereitungen für die nächste Welle … Denn die Ukraine muss frei sein. Das ganze Land.“ Den ukrainischen Truppen gelang es nach eigenen Angaben erstmals in ihrer Gegenoffensive, den strategisch wichtigen Fluss Oskil Richtung Osten zu überqueren.
Dies gilt als weiterer Meilenstein im Vorrücken der ukrainischen Truppen. Östlich des Flusses liegt der Donbass mit den Regionen Luhansk und Donezk, deren Eroberung Russland als eines der wichtigsten Kriegsziele ausgegeben hat. Teile des Gebiets wurden bereits seit 2014 von pro-russischen Separatisten kontrolliert. „Seit gestern kontrolliert die Ukraine das Ostufer“, erklärten die ukrainischen Streitkräfte auf Telegram mit Blick auf den Oskil. Der Gouverneur von Luhansk, Serhij Gajdaj, schrieb auf Telegram: „Die Region Luhansk ist gleich daneben, die Befreiung ist nicht weit entfernt.“
„DAS IST EINE LÜGE“
In der von Separatisten gehaltenen Stadt Donezk wurden nach Angaben des Bürgermeisters 13 Menschen durch Artilleriebeschuss getötet. Es handele sich um Zivilisten, zwei Kinder seien unter den Toten, schrieb der von Russland unterstützte Bürgermeister Alexej Kulemsin auf Telegram. Die Zahl der Verletzten sei noch unklar fest. Das ukrainische Militär hat sich im Bereich der Außenbezirke von Donezk in Stellung gebracht.
Die Ukraine meldete russische Angriffe auf das Atomkraftwerk Piwdennoukrajinsk im Süden des Landes. Alle drei Reaktoren des AKW blieben aber unbeschädigt und funktionierten normal, wie der staatliche Betreiber Energoatom weiter mitteilte. Eine Detonation habe es 300 Meter entfernt von den Reaktoren gegeben. Dabei seien Gebäude beschädigt worden, außerdem seien durch den Angriff Schäden an einem Wasserkraftwerk in der Nähe entstanden.
Russland wies unterdessen den neuerlichen Vorwurf von Kriegsverbrechen zurück. „Das ist eine Lüge, und natürlich werden wir die Wahrheit in dieser Geschichte verteidigen“, sagte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow in Moskau. Er bezog sich dabei auf die Stadt Isjum, die ukrainische Truppen von den russischen Streitkräften zurückerobert hatten. In der Nähe der Stadt wurde ein Massengrab entdeckt. Ukrainische Forensiker haben erklärt, sie hätten Hinweise sichergestellt, dass einige der dort begrabenen Menschen während der russischen Besatzung gefoltert worden seien.
Biden ist sicher – Ukraine wird Russland besiegen
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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