Frankfurt, 02. Mrz (Reuters) – Behörden bereiten Insidern zufolge derzeit eine mögliche Schließung der europäischen Tochter der zweitgrößten russischen Bank VTB Bank vor. Grund seien wachsende Sorgen vor den Auswirkungen der westlichen Sanktionen auf das Geldhaus nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Der europäische Betrieb der VTB Bank könnte innerhalb von Tagen durch die Aufsichtsbehörden in Deutschland eingestellt werden, erklärte eine mit der Situation vertraute Person. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) beobachte die Entwicklung sehr genau und sei bereit zu handeln, falls dies notwendig werden sollte. Eine endgültige Entscheidung sei jedoch noch nicht getroffen worden.
Die VTB Bank (Europe) SE ist in Frankfurt ansässig. Sie steht unter der unmittelbaren Aufsicht der BaFin. Bei der VTB war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Auf ihrer deutschen Internetseite schrieb sie, dass das Geld der Kunden sicher und die wirtschaftliche Lage der Bank stabil sei.
Die BaFin lehnte einen Kommentar ab. Die VTB hat mehr als vier Milliarden Euro Einlagen in Europa, hauptsächlich in Deutschland. Die Einlagen der Sparer sind bis zu einer Summe von jeweils 100.000 Euro geschützt.
Die vom Westen verhängten Finanzsanktionen wirken sich auf die europäischen Tochtergesellschaften russischer Großbanken aus. Insidern zufolge nimmt die EZB-Bankenaufsicht derzeit Geldhäuser mit engen Verbindungen zu Russland unter die Lupe, wozu auch die VTB Bank (Europe) gehöre.
Die USA, die EU und Großbritannien haben nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine beispiellose Schritte unternommen, um Russlands Wirtschaft und Finanzsystem zu isolieren. Dies hatte zu einem Ansturm auf Bankeinlagen in Russland und auf den europäischen Zweig der russischen Sberbank geführt. Das Geldhaus wurde von der Europäischen Zentralbank (EZB) für zahlungsunfähig oder demnächst zahlungsunfähig eingestuft.
Behörden bereiten mögliche Schließung von VTB in Europa vor
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Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.