München, 24. Mrz (Reuters) – Europa droht wegen des Kriegs in der Ukraine in diesem Jahr nach Ansicht des Agrarkonzerns BayWaBYWGnx.DE keine Lebensmittel-Knappheit. „Es gibt keinen Grund, in Europa über eine Hungersnot zu schwadronieren“, sagte Vorstandschef Klaus Josef Lutz auf der Bilanzpressekonferenz am Donnerstag in München. Die Preise für Getreide und für Kunstdünger dürften allerdings hoch bleiben oder sogar weiter steigen.
Die Ukraine und Russland gehören zu den größten Getreide-Produzenten und -Exporteuren weltweit, die Ernte in der Ukraine droht in diesem Jahr auszufallen. „Bitte keine Panikkäufe, wir sind für 2022 und Anfang 2023 ausreichend versorgt“, sagte Lutz. Probleme für die Versorgung mit Brotweizen und Mais befürchtet er aber für Nordafrika, das auf Lieferungen aus der Ukraine angewiesen ist.
Auf das Geschäft der BayWa hat der Krieg nach Einschätzung des Vorstands keine größeren Auswirkungen: „Die Ukraine und Russland sind für die BayWa keine wesentlichen Absatzmärkte. Inwieweit die Logistikketten weiter gestört werden könnten, bleibt abzuwarten.“ Eine konkrete Prognose für 2022 wagt Lutz aber nicht. Zumindest das erste Halbjahr werde gut laufen, am Ende könnte es „ein bisschen besser“ sein als im vergangenen Jahr. 2021 hatte die BayWa mit einem Umsatzzuwachs von gut 20 Prozent auf 19,8 Milliarden Euro und einem Gewinnwachstum vor Steuern und Zinsen (Ebit) um 26 Prozent auf 267 Millionen das beste Jahr in der 99-jährigen Firmengeschichte hingelegt. Die Dividende soll um fünf Cent auf 1,05 Euro je Aktie steigen.
Der Löwenanteil des Gewinns stammte aber aus dem Geschäft mit erneuerbaren Energien, das allein 135 Millionen Euro Ebit beisteuerte. Lutz hatte 49 Prozent am Wind- und Solar-Projektentwickler BayWa r.e. für 530 Millionen Euro an den schweizerischen Infrastruktur-Investor Energy Infrastructure Partners (EIP) verkauft. Bis 2025 soll das Ebit der Sparte auf 250 Millionen Euro steigen – von 450 Millionen Euro im Konzern, die die BayWa bis dahin erwartet. Dank der mit EIP vereinbarten Investitionsbudgets „werden wir in ganz andere Dimensionen vorstoßen können“, sagte Lutz.
BayWa-Chef – Getreide und Dünger gehen in Europa nicht aus
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Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.