Berlin, 24. Mrz (Reuters) – Die Folgen des Ukraine-Kriegs treffen die deutsche Baubranche zunehmend härter. „Lieferengpässe und Preissprünge machen eine seriöse Kalkulation zunehmend unmöglich, Bauverzögerungen und Baustopps sind kaum noch vermeidbar“, sagte Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa vom Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB).
„Die entsprechenden Zulieferer der Bauwirtschaft geben ihre Produkte allenfalls noch zu Tagespreisen an die Bauunternehmen ab.“ Das mache es für die Baufirmen quasi unmöglich, Angebote abzugeben. Die Verknappung auf den Rohstoffmärkten sorge für Planungsunsicherheit und treibe die Preise für wichtige Produkte wie Bau- und Konstruktionsstahl, Spundwände, Rohre, Aluminium, Kupfer, aber auch Bitumen und Asphalt in die Höhe.
„Es kann zu Baustopps in Deutschland kommen“, warnte Pakleppa. Es gäbe viel zu tun und die Auftragsbücher seien eigentlich voll. Dennoch drohten Kurzarbeit und womöglich Insolvenzen. „Wir brauchen daher dringend einen Runden Tisch zu den Auswirkungen des russischen Krieges auf die Bauwirtschaft in Deutschland.“ Wichtig sei ein schnelles, abgestimmtes Vorgehen von Bau- und Verkehrsministerium gemeinsam mit der Deutschen Bahn, der Autobahngesellschaft und der Bauwirtschaft.
Der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) regierte derweil enttäuscht auf das Entlastungspaket der Ampel-Koalition wegen der hohen Energiepreise und der anziehenden Inflation. „Statt endlich die Wiederaufnahme der Neubauförderung oder die lange überfällige Liberalisierung des Mieterstroms zu verkünden, geht es wieder nur um schärfere Gebäudestandards und das Verbot von Gasheizungen, das jetzt noch früher kommen soll“, kritisierte BFW-Präsident Andreas Ibel. Wo ist da die Entlastung?“
Bau leidet unter Kriegs-Folgen und fordert runden Tisch mit Regierung
Copyright: (c) Copyright Thomson Reuters 2022
Titelfoto und Fotos: Symbolfotos
Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.