Donnerstag, April 25, 2024
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BaFin ordnet Neukundenverbot bei Zahlungsdienstleister Unzer an

Update Frankfurt, 31. Aug – Gravierende Mängel in der Unternehmensführung und mangelhafte Kontrollmechanismen: Die Vorwürfe der Finanzaufsicht BaFin gegen den Heidelberger Zahlungsdienstleister Unzer wiegen schwer. Die BaFin ordnete ein Neukundenverbot bei der Unzer E-Com GmbH an und bestellte Mitte August einen Sonderbeauftragen für die Payment-Firma. „Eine Sonderprüfung, die von der BaFin in Auftrag gegeben wurde, ergab eine Vielzahl von zum Teil gravierenden Mängeln in den Bereichen der angemessenen Maßnahmen der Unternehmenssteuerung, Kontrollmechanismen und Verfahren,“ erklärte die Finanzaufsicht am Mittwoch. Unzer wolle weiterhin mit der Finanzaufsicht kooperieren und die Compliance-Prozesse stärken, teilte das Unternehmen in einer Stellungnahme mit. „Gleichzeitig werden wir die von der BaFin beanstandeten Prozesse vollumfänglich korrigieren und vertrauensvoll mit dem Sonderbeauftragten zusammenarbeiten“, sagte Unzer-Chef Robert Bueninck.

Die Aufseher stellten der BaFin zufolge schwerwiegende Mängel bei Unzer in Verbindung mit dem Geldwäschegesetz fest. „Die gravierendsten Mängel betrafen eine spezielle Zahlungsdienstleistungskonstruktion mit mehreren hundert Händlern, der Großteil davon Scheinfirmen.“ Die Überwachung der Transaktionen sei demnach „lückenhaft oder nicht vorhanden“. Im Mittelpunkt der Bafin-Sonderprüfung stand ein Produkt der luxemburgischen Tochter der Unzer-Gruppe, wie das Unternehmen mitteilte. Dieses Settlement-Produkt sei seitdem eingestellt. Die Firma habe sich von den betroffenen Kunden getrennt. Hier fiel den Aufsehern auf, dass die Geschäfte zwischen 2018 und 2021 „ungewöhnlich profitabel“ gewesen seien, woraus ein sehr hohes Risiko für kriminelle Geldwäscheaktivitäten resultierte. Nun darf Unzer bis zur Behebung der Mängel keine Neukunden aufnehmen. Der Sonderbeauftragte wird der BaFin über die Umsetzung der Maßnahmen berichten. 

Unzer bietet internationale Zahlungsabwicklung und Risikomanagement für Händler und bedient nach eigenen Angaben über 70.000 Firmen. Unzer ging aus der früheren Heidelpay hervor, die der US-Finanzinvestor KKR 2019 übernommen hatte. 

BaFin ordnet Neukundenverbot bei Zahlungsdienstleister Unzer an

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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