London, 28. Feb (Reuters) – Die Erderwärmung und Extremwetter schaden dem Weltklimarat IPCC zufolge bereits der Weltwirtschaft und drohen Millionen in die Armut zu stürzen. Steigende Lebensmittelpreise, ein gestörter globaler Handel und Verwerfungen auf den Arbeitsmärkten könnten die Folgen sein, warnten UN-Klimaexperten des IPCC in ihrem am Montag vorgestellten Bericht.
Es bleibe nur noch „ein kurzes und sich schnell schließendes Zeitfenster zur Sicherung einer lebenswerten und nachhaltigen Zukunft für alle“. Der Bericht spiegelt den jüngsten globalen Konsens in der Klimawissenschaft wider. Der Wandel drohe die Welt schneller zu verändern als bislang angenommen.
Eines der durchgespielten Szenarien kommt zu dem Ergebnis, dass bis 2050 bis zu 183 Millionen Menschen zusätzlich unterernährt sein könnten. „Individuelle Lebensgrundlagen wurden durch Änderungen der landwirtschaftlichen Produktivität, Folgen auf die menschliche Gesundheit und Ernährungssicherheit, Zerstörung von Häusern und Infrastruktur sowie Verlust von Eigentum und Einkommen beeinträchtigt“, so der Bericht.
Der Bericht kommt vor dem Hintergrund weltweit steigender Kraftstoffpreise und der zunehmenden Inflation. Manche Politiker argumentierten, dass Förderung sauberer Energiequellen die Lebenshaltungskosten der Ärmsten noch weiter erhöhen würden.
Der Weltklimarat befürchtet dagegen, dass etwa durch die zunehmende Hitze viele Landarbeiter ihren Beruf aufgeben und in andere Wirtschaftszweige wechseln könnten. „Dies würde negative Folgen wie eine verringerte Lebensmittelproduktion und höhere Lebensmittelpreise haben“, heißt es in der Studie. Das wiederum führe zu erhöhter Armut, wirtschaftlicher Ungleichheit und unfreiwilliger Migration in die Städte.
Weltklimarat – Weltweite Armut wird durch Klimawandel zunehmen
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