Update: 14:07Uhr
22. Feb (Reuters) – Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
NIKOLANKLA.O – Frankfurt: Der frühere Opel-Chef Michael Lohscheller ist nach seinem kurzen Abstecher zum vietnamesischen E-Auto-Hersteller Vinfast zu dem amerikanischen Elektro-Lkw-Bauer gewechselt. Lohscheller berichte als Präsident an Nikola-Vorstandschef Mark Russell, erklärte das US-Unternehmen. Der angesehene Veteran der Autoindustrie werde eine zentrale Rolle spielen beim Produktionsanlauf des batterieelektrischen Nikola Tre und der Entwicklung eines Lasters mit Wasserstoff-Antrieb.
LONDON STOCK EXCHANGE GroupLSEG.L – London/Bangalore: Die Londoner Börse will den cloud-basierten, auf den Vermögensverwaltungssektor spezialisierten Technologienanbieter Tora übernehmen. Den Kaufpreis bezifferte die LSEG mit 325 Millionen Dollar. Tora bietet seinen Kunden Plattformen, um mit verschiedenen Anlageklassen zu handeln, darunter Aktien, festverzinsliche Wertpapiere und digitale Vermögenswerte. Tora gründete 2018 mit der Investmentfirma Kenetic ein Gemeinschaftsunternehmen, um Anlegern über die Handelsplattform Caspian den Handel mit Krypto-Währungen zu ermöglichen.
AIRLINES/REISEN – Frankfurt: Die Nachfrage nach Fernreisen liegt nach einer Auswertung des Buchungsportals Skyscanner zum Teil über dem Corona-Vorkrisenniveau von 2019. „Die Suchen und Buchungen liegen derzeit näher am Niveau vor der Pandemie als je zuvor. Einige Reiseziele sind sogar beliebter als zur gleichen Zeit 2019“, erklärte Skyscanner, die in 52 Ländern Flüge, Hotels oder Mietwagen online vermitteln. Eine Stichprobe von Mitte Januar ergab mehr als doppelt so viele Flugbuchungen für die Fernziele Costa Rica, Mexiko, Tansania oder die Dominikanische Republik. Auch nähere Urlaubsregionen wie Ägypten, Zypern oder die Türkei waren deutlich mehr gefragt als vor Ausbruch der Pandemie. Die Flugpreise sanken kräftig. „Das Vertrauen der Buchenden kehrt zurück, was sich in einer Normalisierung und Verlängerung des Buchungszeitraums zeigt“, erklärte Skyscanner-Managerin Naomi Hahn.
ANT GROUP – Peking: Die chinesischen Aufsichtsbehörden nehmen die Investitionen in den Finanzdienstleister von Alibaba9988.HK-Gründer Jack Ma unter die Lupe. Alle Firmen in Staatsbesitz sollten ihre Anlagen in die Ant Group sowie andere Verbindungen prüfen, sagten drei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Die Anfrage sei vergangene Woche gestellt worden. Die Aufsichtsbehörden hatten den Börsengang von Ant, mit einem Volumen von 37 Milliarden Dollar der wohl größte der Welt, Ende 2020 zwei Tage vor dem geplanten Debüt in Shanghai und Hongkong abrupt gestoppt. Es wurde eine Umstrukturierung eingeleitet und die Daumenschrauben im gesamten Technologiesektor angezogen. Ant wollte keine Stellung nehmen. Bloomberg hatte am Montag über die Überprüfung berichtet.
SASSAS.ST – Stockholm: Die skandinavische Fluggesellschaft hat ihre Verluste im abgelaufenen Quartal ausgeweitet und will nun auf die Kostenbremse treten. Im Zeitraum November bis Januar stieg das Minus vor Steuern auf 2,6 Milliarden schwedische Kronen (244 Millionen Euro) von 1,92 Milliarden vor Jahresfrist, wie SAS, die im Besitz des schwedischen und dänischen Staates ist, mitteilte. Der Vorstand kündigte an, durch Kostensenkungen und Veränderungen der Tarifverträge 7,5 Milliarden Kronen einsparen zu wollen. Das sei Voraussetzung, um frisches Kapital zu erhalten.
GORILLAS – Amsterdam: Der Berliner Schnelllieferdienst hat seinen Firmensitz nach Amsterdam verlegt. Das geht aus einem Eintrag der niederländischen Handelskammer hervor. Dort wird das 2020 gegründete Unternehmen als Holdinggesellschaft und Firmenchef Kagan Sümer als Direktor geführt. Die „Lebensmittel Zeitung“ hatte zuerst über den Schritt berichtet. Gorillas war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Im Oktober war der Essenslieferdienst Delivery HeroDHER.DE bei dem mit rund 2,5 Milliarden Euro bewerteten Unternehmen eingestiegen und hatte für eine Beteiligung von acht Prozent 200 Millionen Euro gezahlt.
NORSK HYDRONHY.OL – Oslo: Der norwegische Aluminiumhersteller hat dank hoher Rohstoffpreise einen Rekordgewinn erzielt. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) schnellte 2021 auf 28,01 Milliarden Norwegische Kronen (2,7 Milliarden Euro), wie Norsk Hydro mitteilte. Gleichzeitig stiegen die Erlöse um 56 Prozent auf 46,4 Milliarden Kronen. Die Aktionäre sollen 5,4 Kronen je Aktie als Dividende erhalten inklusive einer Sonderdividende von 2,0 Kronen. Im Jahr zuvor hatten die Anteilseigner 1,25 Kronen je Aktie überwiesen bekommen. Für das laufende Jahr äußerte sich die Vorstand vorsichtig. Wegen der weltweiten Lieferengpässe bestehe eine zunehmende Unsicherheit über die künftige Entwicklung, hieß es.
HSBCHSBA.L – Singapur/London: Die britische Großbank hat wie viele ihrer Wettbewerber von niedrigeren Wertberichtigungen für faule Kredite profitiert. Die Bank konnte so im vergangenen Jahr ihren Vorsteuergewinn auf 18,9 (Vorjahr: 8,8) Milliarden Dollar mehr als verdoppeln. „Wir gehen mit Rückenwind ins Jahr 2022 und sind zuversichtlich, unsere Strategie weiterhin umsetzen zu können“, sagte Vorstandschef Noel Quinn. Er geht davon aus, das Ziel einer zweistelligen Eigenkapitalrendite im Jahr 2023 und damit ein Jahr früher als anvisiert zu erreichen, sollten die Zinsen wie erwartet weltweit steigen. Er kündigte zudem an, nach Abschluss eines bestehenden Rückkaufprogramms im Volumen von zwei Milliarden Dollar erneut eigene Aktien im Wert von bis zu einer Milliarde Dollar zurückzukaufen.
Marktentwicklungen 22. Februar 2022
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