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BANKEN-TICKER 19.03.2023

19. Mrz – Nach dem Kollaps der Silicon Valley Bank (SVB) in den USA und den Stützungsmaßnahmen für die Schweizer Großbank Credit Suisse gibt es Sorgen über die Stabilität der Banken-Branche. Es folgen aktuelle Entwicklungen:

22.26 Uhr – Die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS wird keiner wettbewerbsrechtlichen Prüfung unterzogen. Die Sicherung der Finanzstabilität habe Vorrang, sagt die Präsidentin der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma), Marlene Amstad. „Die Finanzmarktregulierung gibt uns die Kompetenz, in diesem Fall im Sinne der Finanzstabilität die Wettbewerbssituation zu überschreiben. Davon haben wir hier auch Gebrauch gemacht.“ Die Finma habe den Zusammenschluss genehmigt, eine Prüfung durch die Wettbewerbskommission (Weko) erfolge nicht mehr.

22.20 Uhr – Die Übernahme der Credit Suisse schmälert vorerst die Ausschüttungen an die UBS-Aktionäre. „Wir werden unser Aktienrückkaufprogramm aussetzen“, sagt Konzernchef Ralph Hamers in einer Telefonkonferenz für Analysten. Bisher hatte die Schweizer Großbank für 2023 den Rückkauf von eigenen Titeln im Volumen von über fünf Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. An der Vorgabe einer stetig steigenden Dividende will UBS aber festhalten. 

20.39 Uhr – Die schnellen Schritte zur Rettung der Credit Suisse sind nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) zentral, um die Finanzmärkte wieder zu beruhigen. Das rasche Handeln und die Entscheidungen der Schweizer Behörden seien entscheidend für die Wiederherstellung geordneter Marktbedingungen und die Sicherung der Finanzstabilität, erklärt EZB-Präsidentin Christine Lagarde. „Der Bankensektor des Euro-Raums ist widerstandsfähig und besitzt eine starke Kapital- und Liquiditätsposition“, fügt sie hinzu. In jedem Fall sei das geldpolitische Instrumentarium der EZB voll ausgestattet, um das Finanzsystem des Euro-Raums nötigenfalls mit Liquidität zu versorgen und ein reibungsloses Funktionieren der Geldpolitik zu gewährleisten.

20.35 Uhr – Die großen Notenbanken begrüßen die von der Schweiz eingefädelte Übernahme der Credit Suisse durch die UBS. Fed-Chef Jerome Powell und US-Finanzministerin Janet Yellen sprechen in einer gemeinsamen Erklärung von einem Schritt zur Stützung der Finanzstabilität. Die Kapital- und Liquiditätsausstattung des US-Bankensystems seien stark und das US-Finanzsystem widerstandsfähig, hieß es zudem. Auch die Bank of England begrüßte den Deal. Das britische Bankensystem sei gut kapitalisiert und finanziert und sei weiterhin sicher, erklärt die britische Notenbank. Insidern zufolge hatten internationale Akteure die Schweiz in den vergangenen Tagen zum zügigen Handeln bei der Credit Suisse gedrängt. 

15.53 Uhr – Die Schweizer Regierung will laut eines Zeitungsberichts am Sonntagabend über den Stand der Gespräche über die Zukunft der Großbank Credit Suisse informieren. Der Schweizer Bund wolle die Presse am Abend unterrichten, berichtet die Schweizer Zeitung „Blick“.

13.04 Uhr – Die Schweizer Banken-Gewerkschaft SBPV fordert sofortige Gespräche über die Sicherung von Arbeitsplätzen bei der Großbank Credit Suisse. Dazu schlägt der Schweizerische Bankpersonalverband die Einsetzung einer Task Force vor, die sich aus Vertretern der Geschäftsleitung und der Beschäftigten zusammensetzen würde. „Für die rund 17.000 Angestellten der CS in der Schweiz steht enorm viel auf dem Spiel – und damit auch für unsere Volkswirtschaft“, erklärt der Verband. „Die Situation der Credit Suisse hat sich in den letzten Tagen weiter verschärft, eine Übernahme zeichnet sich ab.“

12.04 Uhr – Mitten im Ringen um die Zukunft der Credit Suisse deutet die britische Notenbank einem Medienbericht zufolge bereits ihre Unterstützung für eine Übernahme durch die UBSUBSG.S an. Das habe die Bank of England ihren internationalen Partnern und der UBS signalisiert, berichtet Sky News. Die Zentralbank lehnt eine Stellungnahme ab. Die Schweizer Behörden drängen UBS Insidern zufolge zur Not-Übernahme des taumelnden Rivalen. 

10.29 Uhr – Die demokratische US-Senatorin Elizabeth Warren setzt sich einem Zeitungsbericht zufolge für eine Untersuchung der jüngsten Zusammenbrüche amerikanischer Banken ein. Warren habe sich mit einem Brief an das Finanzministerium, den Einlagensicherungsfonds (FDIC) und die Notenbank Federal Reserve gewandt, schreibt das „Wall Street Journal“. Sie fordere eine Untersuchung des Managements der Silicon Valley Bank und der Signature BankSBNY.O sowie der Aufsicht über die Institute im Vorfeld der Zusammenbrüche. Warren, die auf eine strengere Bankenregulierung dringt, wolle erste Ermittlungsergebnisse binnen 30 Tagen. Sie erklärt der Zeitung zufolge, Bankmanager, die unnötige Risiken eingegangen seien oder ihr Institut nicht gegen vorhersehbare Gefahren abgesichert hätten, müssten zur Rechenschaft gezogen werden. Ein solches Missmanagement sei aber auch durch eine Reihe von Versäumnissen des Gesetzgebers und der Aufsichtsbehörden ermöglicht worden.

06.57 Uhr – In den USA gibt es einem Medienbericht zufolge Kaufinteressenten für die zusammengebrochene Silicon Valley Bank (SVB). First Citizens BancShares erwäge ein Gebot, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider. Mindestens ein weiteres Unternehmen denkt demnach ebenalls ernsthaft über eine Übernahme nach. Bei SVB und First Citizens war zunächst keine Stellungnahme zu bekommen. Der Einlagensicherungsfonds FDIC hatte die SVB am 10. März übernommen und bereits einen vergeblichen Anlauf unternommen, das Institut zu verkaufen. 

02.10 Uhr – Der legendäre US-Investor Warren Buffett spricht laut einem mit der Angelegenheit vertrauten Person mit hochrangigen Beamten der Biden-Administration über die Bankenkrise. Das bestätigte die Person gegenüber Reuters, wollte aber keine Einzelheiten zu den Gesprächen geben. Das Weiße Haus und das US-Finanzministerium lehnten eine Stellungnahme ab. 

00.01 Uhr – Die Vereinigung mittelgroßer US-Banken (MBCA) bittet die Aufsichtsbehörden einem Medienbericht zufolge um Hilfe, um einen Kunden-Ansturm auf die Geldhäuser zu verhindern. Die Institute hätten den US-Einlagensicherungsfonds FDIC um eine Versicherung für alle Kunden-Einlagen für die nächsten zwei Jahre gebeten, berichtet die Agentur „Bloomberg“. Das würde unmittelbar den Abzug von Kunden-Geldern bei den kleineren Banken verhindern, schreibt die Agentur unter Berufung auf ein Schreiben der Gruppe an die FDIC. Zudem würde die Versicherung den Bankensektor stabilisieren und die Wahrscheinlichkeit weiterer Banken-Zusammenbrüche erheblich verringern. Das Vertrauen in das Bankensystem als Ganzes müsse sofort wiederhergestellt werden. Sollte eine weitere Bank zusammenbrechen, werde dies zu weiteren panikartigen Geldabhebungen bei anderen Instituten führen. Zu der MBAC gehören den Angaben zufolge etwa 110 Banken mit einer Bilanzsumme von maximal 100 Milliarden Dollar.

BANKEN-TICKER 19.03.2023

Quelle: Reuters

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