München, 31. Jan – Der Glaskonzern Schott will seine Pharmaverpackungssparte noch in diesem Jahr an die Börse bringen. „Wir konzentrieren uns nur noch auf einen Börsengang“, zitierte die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Mittwochausgabe) den Vorstandschef der Schott AG, Frank Heinricht, in einem Vorabbericht. Juli und September seien dafür traditionell die besten Monate. Gespräche mit Finanzinvestoren über eine Beteiligung an Schott Pharma führe man nicht mehr. Die ausgegliederte Tochter stellt Fläschchen, Glas- und Polymerspritzen und Ampullen für die Pharmaindustrie her – rund 13 Milliarden davon jedes Jahr. Gemessen an börsennotierten Unternehmen aus der Branche könnte sie bei dem Börsengang laut „FAZ“ mit rund vier Milliarden Euro bewertet werden.
Bei der Jahrespressekonferenz hatte Schott den Fahrplan an die Börse noch offengelassen. Der Glaskonzern wolle aber auf jeden Fall die Mehrheit behalten, hatte Vorstandsmitglied Jens Schulte gesagt: „Es wird immer ein Teil des Konzerns sein, wir wollen immer nur eine Minderheit rausbringen, maximal 30 Prozent.“ Schott Pharma hat im vergangenen Geschäftsjahr (per Ende September) den Umsatz um 27 Prozent auf 821 Millionen Euro gesteigert, das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) schnellte sogar um ein Drittel auf 219 Millionen Euro nach oben. Schott-Pharma-Chef Andreas Reisse erwartet, dass der Markt in den kommenden Jahren um sieben bis acht Prozent pro Jahr wächst.
Der Webhosting- und Cloud-Anbieter Ionos hat in der vergangenen Woche mit der Ankündigung seines Börsengangs die lange Flaute am deutschen Markt für Neuemissionen beendet, die nur durch den Sportwagenbauer PorscheP911G_p.DEunterbrochen worden war. Die Tochter von United Internet muss sich allerdings mit einer relativ niedrigen Bewertung begnügen. Bei einem Erfolg könnte Ionos aber zum „Eisbrecher“ für weitere Börsenkandidaten werden.
Schott will Pharma-Sparte noch 2023 an die Börse bringen
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Frauke Feind auf Pixabay
Hier findet ihr die aktuellen Livestream-Folgen. Mehr aus Web3, NFT und Metaverse