London, 14. Feb (Reuters) – Die ukrainische Regierung unterstreicht ihre Absichten für einen Beitritt zur Nato und zur Europäischen Union. Das habe für das Land absolute Priorität, sagte ein Sprecher von Präsident Wolodymyr Selenskyj am Montag.
Er reagierte damit auf Äußerungen des ukrainischen Botschafters in Großbritannien, Vadym Prystajko, der laut einem Bericht der BBC signalisierte, die Ukraine könnte auf die von ihr angestrebte Nato-Mitgliedschaft verzichten, um einen Krieg mit Russland zu vermeiden. Wenig später stellte der Diplomat allerdings klar, es habe sich um ein Missverständnis gehandelt. Die Ukraine werde den von ihr anvisierten Nato-Beitritt nicht überdenken.
„Dieser (Beitritts-)Kurs spiegelt sich nicht nur in der Verfassung wider, sondern hat auch die volle Zustimmung der Behörden und der Gesellschaft“, sagte Selenskyjs Sprecher Sergii Nykyforow der Nachrichtenagentur Reuters. „Der Herr Botschafter benutzte das Wort ‚Flexibilität‘. Ich denke, es lohnt sich, ihm die Gelegenheit zu geben, zu erklären, was er genau im Sinn hatte.“
Botschafter Prystajko sagte daraufhin erneut in der BBC, die Ukraine sei zu vielen Zugeständnissen bereit, um einen Krieg zu vermeiden. Diese hätten aber nichts mit der Nato zu tun. Zuvor hatte ihn die BBC noch mit den Worten zitiert, dass sein Land willens sei, sich flexibel zu zeigen.
Der russische Präsident Wladimir Putin lehnt eine Osterweiterung der Nato entschieden ab und fordert vom Westen Sicherheitsgarantien, wie etwa das die Ukraine dem transatlantischen Militärbündnis nicht beitreten wird. Die Nato lehnt dies ab. Russland hat an der Grenze zur Ukraine mehr als 100.000 Soldaten und schwere Waffen zusammengezogen. Der Westen und die Führung in Kiew befürchten eine Invasion. Moskau bestreitet solche Absichten.
Ukraine stellt nach Botschafter-Aussagen klar – Nato-Beitritt bleibt Priorität
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