Berlin, 15. Dez – Trotz Energiekrise und drohender Rezession stellt die deutsche Industrie neue Leute ein. Ende Oktober waren gut 5,5 Millionen Personen in den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes tätig und damit 60.600 oder 1,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Dies war bereits der zehnte Zuwachs in Folge. Im Vergleich zum Vormonat September allerdings wurden die Belegschaften leicht um 3000 oder 0,1 Prozent abgebaut.
Gegenwind spürt die Industrie derzeit durch die schwächere Weltkonjunktur und die im Winterhalbjahr erwartete Rezession in Deutschland. Allerdings überlegen sich die Betriebe wegen des Fachkräftemangels genau, ob sie Beschäftigte entlassen. Denn im Aufschwung dürfte es schwer werden, schnell qualifiziertes Personal zu finden.
In den meisten großen Branchen setzte sich der Aufwärtstrend bei der Beschäftigung im Oktober fort. Eine Ausnahme bleibt die Autoindustrie: Hier sank die Zahl der Beschäftigten um 0,8 Prozent. Besonders stark wuchs die Mitarbeiterzahl bei den Herstellern von elektrischen Ausrüstungen mit 4,4 Prozent sowie bei den Produzenten von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen mit 3,7 Prozent. Überdurchschnittlich fielen auch die Zuwächse in der Metallerzeugung und -bearbeitung (+2,1 Prozent) sowie im Maschinenbau (+1,2 Prozent) aus.
Die Zahl der im Oktober im Verarbeitenden Gewerbe geleisteten Arbeitsstunden sank binnen Jahresfrist um 2,5 Prozent auf 661 Millionen Stunden. Allerdings hatte der Oktober 2022 einen Arbeitstag, in manchen Bundesländern sogar zwei Arbeitstage weniger als der Vorjahresmonat. Die Entgelte für die Beschäftigten summierten sich auf rund 24,0 Milliarden Euro. Von November 2021 bis Oktober 2022 stieg die Entgeltsumme im Vergleich zu den zwölf Monaten davor um 4,5 Prozent.
Industrie stockt Jobs auf – Aber Autobranche baut Stellen ab
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von autoknipser-de auf Pixabay
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