Leiter der Weltklimakonferenz dringt auf Vereinbarung bis Freitag

Scharm el-Scheich, 17. Nov – Die ägyptische Leitung der Weltklimakonferenz hat die Delegierten der knapp 200 vertretenen Staaten dazu aufgerufen, bis Freitag eine Vereinbarung zu erzielen. „Die Zeit ist nicht auf unserer Seite, lasst uns jetzt zusammenkommen und bis Freitag Ergebnisse liefern“, schrieb Sameh Schukri, der COP27-Konferenzleiter und ägyptische Außenminister, in einem am Donnerstag veröffentlichten Brief an die Delegierten in Scharm el-Scheich.

Der EU-Vize-Kommissionspräsident, Frans Timmermans, äußerte sich mit Blick auf einen am Donnerstag veröffentlichten Entwurf der UN-Klimabehörde kritisch. Um eine Einigung erzielen zu können, müsse noch sehr viel Arbeit geleistet werden, so Timmermans.

In dem 20-seitigen als inoffiziell bezeichneten Papier werden vor allem bereits vereinbarte Ziele der COP26 in Glasgow bestätigt. Damit bleiben die großen Streitfragen offen wie Entschädigungen, die Industriestaaten wegen der Folgen des vor allem von ihnen verursachten Klimawandels an ärmere Länder zahlen sollten. Die Europäische Union (EU) ist laut Timmermans zu Gesprächen über einen Entschädigungsfonds bereit.

Sie wolle aber auch prüfen, wie bereits vorhandene Mittel eingesetzt werden könnten, um Verluste durch Klimaschäden auszugleichen. Auch sei noch nicht geklärt, ob und in welcher Höhe Entwicklungsländer finanziell unterstützt werden könnten, um sich gegen die Folgen der globalen Erwärmung zu wappnen. Offen seien zudem die Verhandlungen über die weitere Senkung der erlaubten Emissionen.

Eigentlich sollte die Konferenz am Freitag zu Ende gehen. Beobachter gehen angesichts der vielen offenen Fragen jedoch von einer Verlängerung des Treffens aus. Dies war auch im vergangenen Jahr der Fall gewesen.