Freitag, November 22, 2024
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Tourismusgipfel Allgäu: Alpenkonvention und Bundesministerium zeichnen beste Gastgeber aus

ClimaHost würdigt Vorreiter und Vorreiterinnen Klimaschutz im Gastgewerbe

Die Allgäu GmbH und der Tourismusverband Allgäu/Bayerisch-Schwaben organisierte im Festspielhaus Neuschwanstein in Füssen einen ganz besonderen Tourismusgipfel: Als besondere Gäste konnten neben Vertretern der Alpenkonvention auch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) begrüßt werden. Sie zeichnen sich verantwortlich für den alpenweiten Wettbewerb ClimaHost, deren Gewinner auf dem Tourismusgipfel ausgezeichnet wurden. Den fachlichen Rahmen bildete Prof. Dr. Schmude (LMU München) durch seinen Vortrag „Ökonomische Effekte und Nachhaltigkeit im Tourismus: Stiefgeschwister oder siamesiche Zwillinge?“.

Andreas Eggensberger wurde in seinem Vortrag konkret: Nachhaltigkeit im Tourismus zahlt sich aus. Bereits seit 2008 ist sein Haus mit 125 Betten, Hallenbad, Spa und Physiotherapieräumen klimaneutral. Seit 2019 sogar klimapositiv. 65 Mitarbeiter und 15 Auszubildende kümmern sich um das Wohl der Gäste. Das Engagement der Familie Eggensberger wurde heute erneut prämiert: Das Biohotel Eggensberger konnte sich im alpenweiten Wettbewerb um den ClimaHost durchsetzen und erhielt die begehrte Auszeichnung in der Kategorie Bestand.

Auszeichnung ClimaHost 2022 in der Kategorie Bestand geht an Biohotel Eggensberger
Bereits zum zweiten Mal konnten alle Beherbergungsbetriebe des Alpenraums am ClimaHost Wettbewerb teilnehmen, die innovative und ganzheitliche Energieeffizienz- und Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt haben. Wichtig für die Entscheidung der internationalen Jury ist ein stimmiges Gesamtkonzept, der Innovationsgehalt der Maßnahmen sowie die Übertragbarkeit auf andere Betriebe. Der Preis unterscheidet vier Kategorien: Neubau, Bestand, Sonderpreise Local Hero und Denkmalschutz. Gefördert wird der ClimaHost Wettbewerb vom BMUV im Rahmen der Europäischen Klimaschutzinitiative (EUKI).

Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesumweltministerium, Christian Kühn, ließ es sich nicht nehmen, die Preisträgerinnen und Preisträger aus der Schweiz, Italien und Slowenien sowie dem Allgäu persönlich auszuzeichnen. In seiner Laudatio verdeutlicht er, dass sich der Klimawandel gerade im Alpenraum gravierend vollziehe und ein Umdenken erforderlich ist: „Wir müssen uns ändern. Und wenn viele Menschen die Situation ändern wollen, kann es gelingen“. Man brauche gerade in diesen Zeiten eine neue Resilienz und Unabhängigkeit. Kühn hebt einen Aspekt des Urlaubsangebotes im Biohotel Eggensberger hervor: Der Gast wird mit einem emmiossionsfreien Auto am Bahnhof abgeholt und darf im Urlaub die Fahrzeugflotte vom E-Bike bis E-Auto kostenlos nutzen.

So habe er auch die letzte Meile mitgedacht. Denn auf den Urlaubsverkehr entfällt der größte CO2-Anteil. Wie groß dieser je nach Urlaubsform ist, zeigte Prof. Dr. Schmude auf: Reist eine vierköpfige Familie zum einwöchigen Skiurlaub in ein Vier-Sterne-Hotel und legt mit dem PKW insgesamt 1.500 Kilometer zurück, so entspricht dies 7,7 Prozent des durchschnittlichen Jahres-Fußabdruck eines Deutschen (mit 693,1 kg CO2). Die siebentägige Karibik-Kreuzfahrt eines Paares entspricht 55,8 Prozent des Jahres-Fußabdruckes. 

Allgäu – eine nachhaltige Region 
In der Begrüßung der anwesenden Touristiker und Touristikerinnen sowie Vertretern aus der Politik verwies Landrätin Maria Rita Zinnecker auf die hohe Kompetenz im Gastgewerbe: „Wer international unter den Besten ist, ist absoluter Vorreiter und Vorbild. Zudem muss das Konzept übertragbar sein, was auf viele Nachahmer hoffen lässt.  

Für uns im Allgäu und in Bayerisch-Schwaben heißt dies, dass wir dank der engagierten Betriebe, die sogar klimapositiv sind, in Sachen Klimaschutz Vorbild für andere sind und dem Ziel „Klimaneutrales Allgäu“ näher kommen. Wir können stolz sein, auf solche Betriebe bei uns in der Region.“  Auch Andreas Eggensberger ermuntert: „Klimaschutz betreiben ist nicht so schwer.“ Auch wenn er das erste Biohotel in Deutschland sei, will er dies gar nicht betonen sondern hofft auf viele Nachahmer. Zum Wohle der nachfolgenden Generationen. 

Im Jahr 2022 gehen die ClimaHost – Preise an folgende Unternehmen: 

  • 1. Preis, Kategorie „Bestand“: Naturhotel Rainer, Ratschings (Südtirol, Italien)
  • 2. Preis, Kategorie „Bestand“: Biohotel Eggensberger, Füssen (Bayern, Deutschland)
  • „Preis Neubau“: Sunrose 7, Bohinjska Bistrica (Gorenjska, Slowenien)
  • Sonderpreis „Local Hero“: Ecohotel Primavera, Riva del Garda (Trient, Italien)
  • Sonderpreis „Denkmalschutz“: Salecina Bildungs- und Ferienzentrum, Maloja (Graubünden, Schweiz)

Nähere Informationen zu den Preisträgerinnen und Preisträgern sind unter www.climahost.eu zu finden.

Bild:ClimaHost Gewinner Biohotel Eggensberger © Dominik Berchtold

Quelle Allgäu GmbH – Gesellschaft für Standort und Tourismus

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