Mittwoch, Dezember 25, 2024
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Die 166-jährige Firmengeschichte der Credit Suisse

Frankfurt, 27. Okt (Reuters) – Die Schweizer Großbank Credit Suisse hat am Donnerstag eine milliardenschwere strategische Neuausrichtung angekündigt. Damit will das Institut die jahrelangen Turbulenzen mit Skandalen, Verlusten und Umwälzungen in der Führungsetage hinter sich lassen. Es folgt ein Überblick über die Entwicklung des in der Schweizer Wirtschaft und Gesellschaft tief verwurzelten Finanzinstituts. 

1856

Der Politiker und Geschäftsmann Alfred Escher gründet die Schweizerische Kreditanstalt (SKA), um den Ausbau des Eisenbahnnetzes zu finanzieren und die Industrialisierung der Schweiz zu fördern.

1870

Die SKA eröffnet ihre erste Auslandsvertretung in New York. 

1876

Die Bank bezieht ihren neuen Hauptsitz am Zürcher Paradeplatz; ihre erste Filiale außerhalb von Zürich eröffnet sie fast drei Jahrzehnte später in Basel.

1939

Die SKA gründet die Swiss American Corporation in New York.

1964

Die SKA erhält eine Lizenz als Vollbank in New York.

1977

Der als Chiasso-Affäre bekannt gewordene Geldwäscheskandal führt zu einem historischen Verlust und beschleunigt den Übergang der Bank zu einer internationalen Finanzgruppe.

1982

Die CS Holding wird als Schwestergesellschaft der SKA gegründet, um Beteiligungen an Industrieunternehmen zu halten.

1988

Die CS Holding erwirbt im Rahmen einer Rettungsaktion eine 45-prozentige Beteiligung an der US-Investmentbank First Boston und benennt sie in CS First Boston um. Die beiden Unternehmen hatten sich bereits ein Jahrzehnt zuvor zusammengetan, um auf dem Londoner Anleihemarkt tätig zu sein.

1989

Die SKA wird als Tochtergesellschaft in die CS Holding integriert. 

1990

Die Gruppe übernimmt die Mehrheit an CS First Boston und kauft die Schweizer Privatbank Bank Leu.

1993

Die Gruppe übernimmt die Volksbank, die viertgrößte Bank der Schweiz, ein Jahr darauf wird die Neue Aargauer Bank gekauft.

1997

Im Zuge einer Umstrukturierung wird die CS Holding in die Credit Suisse Group umgewandelt und der Name SKA gestrichen; mit dem Versicherer Winterthur wird zudem ein strategischer Partner übernommen.

1999

Die Gruppe kauft das Vermögensverwaltungsgeschäft von Warburg, Pincus & Co. und ein Jahr später das Wall Street-Unternehmen Donaldson, Lufkin & Jenrette.

2002 

Durch eine Reorganisation entstehen zwei Einheiten: Die Credit Suisse Financial Services und die Credit Suisse First Boston; zwei Jahre später werden daraus durch die Hinzunahme von Winterthur drei Einheiten.

2005

Credit Suisse und CSFB fusionieren, der Markenname Credit Suisse First Boston wird nicht mehr verwendet.

2006

Die Gruppe verkauft Winterthur an den französischen Versicherer AXAAXAF.PA.

2007/2008

Im Gegensatz zum Konkurrenten UBSUBSG.S übersteht die Bank die globale Finanzkrise ohne staatliche Unterstützung.

2013

Die Gruppe kauft das Vermögensverwaltungsgeschäft von Morgan StanleyMS.N in Europa, dem Nahen Osten und Afrika.

2015 

Unter der Leitung von Konzernchef Tidjane Thiam wird die Gruppe in drei Vermögensverwaltungsabteilungen umstrukturiert, die von zwei Investmentbanking-Abteilungen unterstützt werden.

2020

Februar – Ein Skandal um verdeckte Überwachungsmaßnahmen der Bank führt zum Rücktritt von Tidjane Thiam. Nachfolger wird Thomas Gottstein.

März – Der US-Investmentfonds Archegos bricht ein und beschert der Credit Suisse einen Verlust von 5,5 Milliarden Dollar. Im selben Monat muss die Credit Suisse vier Fonds zur Finanzierung von Lieferketten im Gesamtvolumen von zehn Milliarden Dollar einfrieren. Diese waren mit dem insolventen britischen Finanzunternehmen Greensill Capital verbunden – die Bank hatte ihren Kunden die Fonds zuvor als risikoarme Produkte verkauft.

2021

Verwaltungsratschef Antonio Horta-Osorio nimmt weniger als neun Monate nach Antritt seinen Hut, nachdem er gegen Corona-Quarantänevorschriften verstoßen hatte. Alex Lehmann wird sein Nachfolger.

2022

Juli – Die Bank ernennt den Restrukturierungsexperten Ulrich Körner zum Nachfolger von Konzernchef Thomas Gottstein und kündigt eine weitere strategische Überprüfung an.

Oktober – Die Bank verkündet einen umfassenden Konzernumbau an. Dieser sieht eine Kapitalerhöhung von vier Milliarden Franken, einen Abbau von 9000 Stellen bis Ende 2025 und die Ausgliederung der Investmentbank in die CS First Boston vor. Die Saudi National Bank kündigt an, Aktien zu kaufen und damit eine Beteiligung von bis zu 9,9 Prozent zu erwerben.

Die 166-jährige Firmengeschichte der Credit Suisse

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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