Update Frankfurt, 27. Okt – Die Lufthansa erwartet trotz steigender Belastungen für Verbraucher und Unternehmen in den Wintermonaten eine starke Nachfrage nach Flügen. „Die Lust zu reisen und damit die Nachfrage nach Flugtickets ist weiter ungebrochen“, erklärte Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Donnerstag.
„Die Lufthansa Group hat die Pandemie wirtschaftlich hinter sich gelassen und blickt optimistisch nach vorne.“ Die Passagier-Airlines planten im vierten Quartal mit rund 80 Prozent der Kapazität von 2019, dem Jahr vor Ausbruch der Corona-Krise. Im Gesamtjahr sollen es knapp 75 Prozent werden. Der Konzern rechne trotz der üblichen saisonalen Abschwächung in den letzten drei Monaten des Jahres mit einem operativen Gewinn, auch dank höherer Ticketpreise.
Die Lufthansa hatte Mitte Oktober bereits Eckdaten zum saisonal wichtigen Sommerquartal bekanntgegeben: Der Betriebsgewinn vervierfachte sich von Juli bis September auf 1,1 Milliarden Euro und war damit fast wieder so hoch wie zu normalen Zeiten vor der Corona-Krise. Der MDax-Konzern verdoppelte zugleich seine Jahresprognose eines Betriebsgewinns auf mehr als eine Milliarde Euro, was nach neun Monaten schon fast erreicht ist. Dank des Booms in der Luftfracht wird allein schon die Logistik-Tochter Lufthansa Cargo den Rekordgewinn des Vorjahres von 1,5 Milliarden Euro übertreffen.
Unter dem Strich verdiente die Lufthansa 809 Millionen Euro im dritten Quartal nach einem Verlust von 72 Millionen Euro vor Jahresfrist. Die Durchschnittserlöse, ein Gradmesser für die Ticketpreise, waren sogar 23 Prozent höher als 2019. Geschäftsreisende und Urlauber gönnen sich häufiger als früher die teureren Buchungsklassen. Insgesamt flogen im dritten Quartal 33 Millionen Passagiere mit den Lufthansa-Airlines, im Vorjahreszeitraum waren es noch 20 Millionen gewesen.
BELASTUNG DURCH FLUGAUSFÄLLE
Erstmals seit Ausbruch der für die Luftfahrt desaströsen Corona-Pandemie war auch die Hauptmarke Lufthansa wieder profitabel, sodass alle Passagier-Airlines zusammen schwarze Zahlen schrieben. Ohne die vielen Flugstreichungen wegen der Betriebsstörungen durch den Personalmangel bei Airlines und an Flughäfen wäre das Ergebnis noch besser ausgefallen. Statt der einst geplanten 85 Prozent der Vorkrisenkapazität konnte die Lufthansa-Gruppe nur 78 Prozent abheben lassen. Die Kosten für Unregelmäßigkeiten im Flugverkehr beliefen sich auf 239 Millionen Euro.
Der Ferienflieger Eurowings verdiente mit 103 Millionen Euro trotz des starken Sommerquartals allerdings etwas weniger. Die höchsten operativen Margen erzielten die Töchter aus der Schweiz und Österreich, Swiss und Austrian Airlines (AUA) mit 15 und 16 Prozent. Die Lufthansa zahlt bis Ende des Jahres ihre letzten Schulden beim Steuerzahler aufgrund von Corona-Krisenhilfen zurück: Österreich erhält 210 Millionen Euro, die AUA zugutegekommen waren. Für Brussels Airlines fließen 290 Millionen Euro zurück in die belgische Staatskasse.
Lufthansa erwartet hohe Nachfrage im Winter
Quelle: Reuters
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