Freitag, November 22, 2024
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Russische Bombenangriffe können Finanzbedarf der Ukraine erhöhen

Berlin, 26. Okt – Die russischen Bombenangriffe auf zivile Infrastruktur in der Ukraine erhöhen laut Internationalem Währungsfonds potenziell den Finanzbedarf des Landes. Ausländische Staaten müssten der Ukraine nächstes Jahr pro Monat drei bis fünf Milliarden Dollar zuschießen. Zuletzt hatte der IWF noch von drei bis vier Milliarden Dollar gesprochen. IWF-Chefin Kristalina Georgiewa sagte der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch in Berlin, die jüngsten Angriffe verschlechterten das Bild. Allein um überall wieder für Elektrizität und Wasser zu sorgen, könne die Summe schnell Richtung vier Milliarden Dollar pro Monat gehen. Im schlimmsten Fall werde die Wirtschaft noch stärker schrumpfen und die Kosten weiter steigen, um die Grundbedürfnisse des Lebens aufrecht erhalten zu können. 

Bei einer Expertenkonferenz zum Wiederaufbau der Ukraine am Dienstag in Berlin sei kein Szenario diskutiert worden, dass der Krieg immer weiter gehe. „Der Krieg wird enden.“ Je schneller dies geschehe, desto besser sei dies für die Ukraine und die Weltwirtschaft. 

Die EU-Kommission will für den Wiederaufbau bis zum Jahresende eine internationale Plattform schaffen. China dabei außen vor zu lassen, hält die IWF-Chefin nicht für den richtigen Weg: „Es ist eigentlich das Beste, wenn die ganze Welt zusammenkommt.“ Auch Staaten wie Indonesien hätten der Ukraine bereits geholfen. China sei bislang dabei allerdings nicht aufgefallen. Die Regierung in Kiew fordere vor allem Planungssicherheit und für den Wiederaufbau Zusagen der höchsten staatlichen Stellen. Für den Wiederaufbau werden Summen von rund 350 Milliarden Dollar genannt, teilweise sogar 750 Milliarden. Das hänge am Zeitplan, der dafür angesetzt werde, so Georgiewa. 

Der IWF arbeitet derzeit an einem umfassenderen Hilfsprogramm für die Ukraine. Zur Dauer und zum Volumen könne sie aber erst in einigen Monaten mehr sagen, erklärte die IWF-Chefin. Die Gespräche hätten gerade erst begonnen. Ziel sei es auch, andere Geldgeber mit unter den Rettungsschirm zu bringen. Die Ukraine ihrerseits müsse für Klarheit sorgen, wie das Geld eingesetzt werde, wie Einnahmen im eigenen Land erhöht werden könnten und wie die Korruption bekämpft werde. Positiv sei, dass nach mehr als einem halben Jahr Krieg der Finanzbedarf mittlerweile klarer sei und Notfallpläne in den Schubladen lägen.

Russische Bombenangriffe können Finanzbedarf der Ukraine erhöhen

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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