Nairobi, 18. Okt – In Äthiopien ist den Regierungstruppen ein wichtiger Sieg im fast zwei Jahre andauernden Kampf gegen die Rebellen in der Region Tigray im Norden des Landes gelungen. Beide Seiten bestätigten am Dienstag, dass die Armee Shire eingenommen hat, eine der größten Städte in Tigray, 140 Kilometer entfernt von der Rebellen-Hauptstadt Mekelle. Die Armee hat nach eigenen Angaben zwei weitere Städte im Norden Tigrays erobert. Die Rebellen erklärten zunächst nur: „Wenn wir uns nicht gegen unsere Feinde verteidigen, werden sie weiter Gräueltaten verüben.“
Der Berater für nationale Sicherheit der äthiopischen Regierung in Addis Abeba, Redwan Hussien, erklärte, man warte nun darauf, dass die Afrikanische Union (AU) einen Termin für Friedensverhandlungen bekannt gebe. Die Rebellen hatten sich bereits im September zu Verhandlungen unter AU-Vermittlung bereiterklärt. Damals hatte die Regierung nicht auf das Gesprächsangebot reagiert.
Ursache der im November 2020 ausgebrochenen Kämpfe sind seit langen bestehende Rivalitäten regionaler Mächte, die um die Vorherrschaft in Äthiopien streiten. Die Rebellen der Volks-Befreiungsfront in Tigray TPLF werfen Ministerpräsident Abiy Ahmed vor, die Macht auf Kosten der Regionen Äthiopiens zu zentralisieren. Abiy bestreitet dies und wirft der TPLF im Gegenzug vor, die Macht im Land zurückerobern zu wollen. An dem Kämpfen ist auch das Nachbarland Eritrea beteiligt, das die Rebellen bekämpft.
Die TPLF war bis zur Wahl von Abiy zum Regierungschef 2018 dominierende Kraft im Staat. Die Kämpfe in Afrikas zweitbevölkerungsreichstem Land haben Millionen Menschen vertrieben, Tausende Zivilisten wurden getötet, in Teilen von Tigray herrscht Hungersnot.
Äthiopische Armee erobert wichtige Stadt in Rebellenregion Tigray
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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