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Lufthansa-Chef – Flugverkehr bleibt trotz Krisen auf Erholungskurs

Frankfurt, 14. Okt – Der Krieg in der Ukraine, Rezession und Inflation werden nach Einschätzung von Lufthansa-Chef Carsten Spohr die Erholung des Luftverkehrs allenfalls etwas dämpfen. Die Branche werde auf Erholungskurs bleiben, das Wachstum werde sich aber vielleicht etwas abflachen, sagte Spohr am Freitag in Frankfurt. Zuversichtlich stimme ihn die Öffnung Japans nach Corona-Reiserestriktionen, und auch China werde sich nach dem Parteitag wahrscheinlich schrittweise öffnen.

Die Nachfrage nach Geschäftsreisen ziehe an, weil die Neuordnung von Lieferketten dazu führe, dass die Unternehmen sich neue Lieferanten suchten und damit mehr reisen müssten. „Grund für Pessimismus gibt es nicht“, sagte Spohr. Auch die Konkurrenten Ryanair, Easyjet und die British-Airways-Mutter IAG berichteten zuletzt von ungebrochen starker Nachfrage nach Flügen. 

Für das kommende Jahr plane die Lufthansa Group mit 87 Prozent der Angebotskapazität im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 nach im Schnitt 75 Prozent in diesem Jahr, sagte der Airline-Chef. Auf den Sommer 2023 sei die Airline besser vorbereitet als auf diesen Sommer, der von vielen Flugausfällen durch Personalmangel in der Branche geprägt war. „Wir haben endlich nach zweieinhalb Jahren die Krise verlassen“, sagte Spohr. „Wir schauen sehr optimistisch in die nächsten Jahre.“ Die Auslastung der Flugzeuge liege derzeit bei 86 Prozent wie in den besten Jahren, mehr als 80 Prozent der Fluggäste des Vorkrisenniveaus seien wieder an Bord. Die Ticketpreise seien wegen der höheren Kerosinpreise gestiegen und werden Spohr zufolge noch länger auf dem jetzigen Niveau verharren.

Die Lufthansa rechnet in diesem Jahr mit dem ersten Betriebsgewinn nach der Corona-Krise, die weltweit den Luftverkehr zeitweise fast völlig lahmlegte. Profitabler will die Airline-Gruppe, zu der neben Lufthansa auch der Ferienflieger Eurowings sowie, Austrian Airlines, Swiss und Brussels Airlines gehören, auch durch die Modernisierung ihrer Flotte werden. Bis Ende des Jahrzehnts werden 200 neue Flugzeuge angeschafft.

So nahm die Airline am Freitag die erste von 32 Boeing 787-9 in Empfang. Der Langstreckenjet mit zwei Triebwerken ersetzt die vierstrahlige Airbus A 340-400 und verbraucht bis zu 30 Prozent weniger Kerosin als dieses Vorgängermodell. Die Lufthansa peppt die Ausstattung ihrer Langstreckenflieger auf mit mehr Komfort in Business Class, First Class und Premium Economy. In der Economy-Klasse bietet sie künftig eine „Sleeper’s Row“ an – drei Sitze werden mit einer Matratze zum Bett. 

Lufthansa-Chef – Flugverkehr bleibt trotz Krisen auf Erholungskurs

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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