Berlin, 13. Okt – Seit Ausbruch der Corona-Pandemie gründen noch weniger Frauen Unternehmen als ohnehin schon. Dies betrifft einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des Ifo-Instituts zufolge vor allem den ländlichen Raum. Während Frauen bereits vor der Pandemie weniger als 20 Prozent aller neuen Firmen in Deutschland anstießen, lag ihr Anteil an den im Handelsregister erfassten Gründungen im Jahr 2021 nur noch bei 16 Prozent.
„Als die Schulen geschlossen waren, haben vor allem die Frauen die zusätzliche Betreuung der Kinder geschultert“, erklärte Ifo-Expertin Elena Herold die Entwicklung. „Dadurch ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf noch schwieriger geworden.“ Das dürfte die Bereitschaft, ein Unternehmen zu gründen, noch einmal reduziert haben.
Besonders stark ist der Anteil der Gründerinnen den Angaben zufolge in westdeutschen, ländlichen Kreisen zurückgegangen. Außerhalb von Großstädten beträgt er in Westdeutschland nunmehr 13 Prozent – ein deutlicher Rückgang seit dem Spitzenwert von 17 Prozent im Jahr 2012. In Großstädten und ostdeutschen Landkreisen – jeweils Regionen mit einer besseren Kinderbetreuung – gründeten Frauen mehr neue Unternehmen. Hier lagen die Anteile zuletzt bei 19 Prozent und bei 14 Prozent im Jahr 2021.
In fast allen Branchen sank dabei der Anteil weiblicher Gründerinnen in den vergangenen Jahren. „Insbesondere im High-Tech-Sektor, dem Geschäftsfeld mit dem höchsten Innovationspotential, gründen Frauen noch seltener“, so das Ifo-Institut zu seiner Studie. Dafür wurden Neueintragungen von Firmengründungen in das Handelsregister in den Jahren 2005 bis 2021 ausgewertet. Die Daten enthalten vor allem GmbHs und Unternehmergesellschaften und konzentrieren sich damit auf Firmen mit einem überdurchschnittlichen Innovationspotential.
Wegen Corona weniger Firmengründungen durch Frauen – vor allem im Westen
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
Hier findet ihr den aktuellen Livestream zum Thema Web3 NFT Metaverse Talk