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Stimmung an Europas Börsen bleibt trüb – Dax verliert

Frankfurt, 11. Okt – Europas Börsen haben am Dienstag den fünften Handelstag in Folge nachgegeben. „Eine galoppierende Inflation mit einer einhergehenden restriktiven Geldpolitik, geopolitische Spannungen und die Angst vor einer Rezession belasten fundamental die Aktienmärkte“, sagte Investmentexperte Salah Bouhmidi vom Handelshaus IG Europe. Die Wahrscheinlichkeit weiterer Kursverluste bleibe deswegen hoch.  Grafik: Agena Trader

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Screen Shot: Agena Trader 11. Oktober 2022

Der Dax verlor 0,4 Prozent auf 12.220 Punkte, der EuroStoxx50 gab 0,6 Prozent nach. An den US-Börsen wuchs im Vorfeld der Bilanzsaison die Nervosität. Bis Handelsende in Europa tendierten die Indizes uneinheitlich. „Die günstigen Bewertungen reichen den meisten im Moment als Kaufargument nicht aus“, sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. In den vergangenen Wochen hatten Analysten ihre Gewinnschätzungen für das dritte Quartal nach und nach heruntergeschraubt.

Auch an den Rohstoffmärkten waren Konjunkturpessimisten in der Überzahl. Die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich um zwei Prozent auf 94,24 Dollar je Barrel (159 Liter) und Kupfer um 0,3 Prozent auf 7556 Dollar je Tonne. Hier drücke zusätzlich das Wiederaufflammen der Coronavirus-Pandemie beim Top-Abnehmer China auf die Stimmung, sagten Börsianer.

BOE GREIFT ERNEUT IN ANLEIHEMARKT EIN 

Parallel dazu zwangen die jüngsten Kursturbulenzen am Anleihemarkt die Bank von England zum erneuten Eingreifen. Sie kündigte Not-Käufe inflationsgeschützter Bonds an, nachdem die Rendite der zehnjährigen Papiere zum Wochenauftakt auf ein Rekordhoch von 1,356 Prozent gestiegen war. „Das wirkt alles ziemlich chaotisch und panisch“, sagte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. Die BoE werde sicher noch öfter eingreifen müssen, um Schlimmeres zu verhindern. 

Zu den größten Verlierern am britischen Aktienmarkt gehörten Rentenanbieter wie Legal & General, Prudential und Aviva. Sie gaben bis zu 4,5 Prozent nach. „Die Aktien, die am stärksten betroffen sind, sind Aktien, die vom Anleihemarkt bewertet werden (…) die Immobilienunternehmen, forderungsbesicherte Unternehmen, bei denen klar ist, dass die Kapitalkosten steigen werden“, sagte Roger Jones, Leiter Aktien bei London & Capital.

Italienische Anleiherenditen zogen wieder an, nachdem die Bundesregierung einen Bericht zurückgewiesen hat, sie sei für die Aufnahme neuer gemeinsamer EU-Kredite. Die Verzinsung der zehnjährigen Papiere stieg um neun Basispunkte auf 4,727 Prozent.

GIVAUDAN ZIEHT SYMRISE NACH UNTEN

Am deutschen Aktienmarkt stachen Qiagen mit einem Kurssprung von knapp sechs Prozent heraus. Dem „Wall Street Journal“ zufolge verhandelt der Diagnostik-Konzern mit dem US-Rivalen Bio Rad über eine Fusion.

Unter Verkaufsdruck gerieten Symrise. Die Titel des Aromen-Herstellers fielen wegen enttäuschender Geschäftszahlen des Rivalen Givaudan um 3,1 Prozent. Die Umsätze des Schweizer Konzerns seien nicht so stark gestiegen wie erwartet, monierte Analyst Charlie Bentley von der Investmentbank Jefferies. Givaudan fielen in Zürich um 6,8 Prozent und verbuchten den größten Tagesverlust seit dem Börsen-Crash vom März 2020.

Stimmung an Europas Börsen bleibt trüb – Dax verliert

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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