Freitag, November 22, 2024
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Ukraine aktuell 11.10.22

11. Okt – Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.

17.49 Uhr – Russland hat nach ukrainischen Angaben im Rahmen eines Gefangenen-Austausches 32 Kriegsgefangene freigelassen. „Unter den Befreiten sind Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten der Streitkräfte. Sie alle befanden sich an Orten, an denen heftige Kämpfe stattfanden. Viele dieser Menschen galten als vermisst“, teilt der Chef des ukrainischen Präsidentenstabs, Andriy Jermak, über Telegram mit. Auch der Leichnam des Israelis Dmytro Fialka sei überstellt worden. Fialka habe sich freiwillig gemeldet, um für die Ukraine zu kämpfen.

17.28 Uhr – Der russische Präsident Wladimir Putin zeigt sich nach eigenen Worten offen für einen Dialog mit Blick auf das Atomkraftwerk Saporischschja. Russland sei dazu bereit, sagt Putin im Gespräch mit dem Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Rafael Grossi. Man wolle alle Angelegenheiten besprechen, die das Atomkraftwerk beträfen. Dies sei von Belang. Grossi teilt mit, dass über die nukleare Sicherheit beraten werde. Das Atomkraftwerk ist von russischen Truppen besetzt, wird aber von ukrainischem Personal betrieben. Die Anlage mit ihren sechs Meilern ist die größte in Europa und gerät bei den Kämpfen in der Region immer wieder unter Beschuss.

17.00 Uhr – Die G7-Staats- und Regierungschefs haben Russland vor dem Einsatz biologischer, chemischer oder atomarer Waffen gewarnt. Dies hätte gravierende Konsequenzen, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung nach einer Videoschalte der sieben wichtigsten westlichen Industrieländer.

16.55 Uhr – Deutschland hat einem Medienbericht zufolge das erste von vier zugesagten Luftverteidigungssystemen vom Typ IRIS-T SLM an die Ukraine übergeben. Die Übergabe sei nahe der polnisch-ukrainischen Grenze erfolgt, berichtet der „Spiegel“. Damit löst die Bundesregierung ein Versprechen ein, das Bundeskanzler Olaf Scholz Anfang Juni im Bundestag gegeben hatte. Nach Angaben der Bundesregierung handelt es sich bei der Waffe um das modernste Flugabwehrsystem Deutschlands.

16.13 Uhr Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert von den G7-Staaten einen starken Preisdeckel auf russische Öl- und Erdgasexporte. Damit solle verhindert werden, dass Russland Gewinne einstreiche, sagt Selenskyj auf Telegram nach G7-Bertungen, zu denen er virtuell zugeschaltet war. Zudem schließt Selenskyj Gespräche mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin aus. Verhandlungen seien nur mit einem anderen russischen Staatschef oder in einer anderen Konstellation möglich.

15.45 Uhr – Die Nato führt derzeit Gespräche mit Rüstungsunternehmen und Allianz-Mitgliedern über eine Erhöhung der Waffenproduktion. Außerdem werde über eine Wiederaufstockung der Lagerbestände beraten, die sich wegen Lieferungen von Material zur Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen Russland verringert hätten, sagt Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Diese Aufgaben würden umso wichtiger, je länger der Krieg in der Ukraine anhalte. Die Nato werde den Rüstungsunternehmen Hinweise zum Bedarf des Verteidigungsbündnisses geben müssen. 

13.50 Uhr – Die Zusage der USA, der Ukraine moderne Luftabwehrsysteme zu liefern, verlängert nach russischen Angaben nur den Konflikt und wird der Ukraine noch mehr Schmerzen zufügen. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagt weiter, die Lieferungen änderten nichts an den Zielen Moskaus bei seiner militärischen Operation in der Ukraine. US-Präsident Joe Biden hatte dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Montag zugesagt, dass die USA der Ukraine nach einem verheerenden russischen Raketenbeschuss moderne Luftabwehrsysteme liefern werden.

12.55 Uhr – Russland setzt nach eigenen Angaben seine Angriffe auf die ukrainische Energie- und Militärinfrastruktur mit Langstreckenraketen fort. „Der Zweck des Angriffes wurde erreicht“, erklärt das Verteidigungsministerium. „Alle ausgewiesenen Einrichtungen wurden getroffen.“ In der Ukraine waren Teile des Landes nach Beginn der massiven Angriffe am Montag ohne Stromversorgung.

12.48 Uhr – Die Ukraine wirft Russland vor, mit seinen Angriffen auf ihre Energieanlagen Kriegsverbrechen zu begehen. Damit schaffe Russland absichtlich unerträgliche Bedingungen für die Zivilbevölkerung, schreibt der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba auf Twitter. „Hauptziele russischer Angriffe sind Energieanlagen. Sie haben gestern viele getroffen, und sie treffen heute dieselben und neue. Dies sind Kriegsverbrechen, die lange im Voraus geplant wurden und darauf abzielen, unerträgliche Bedingungen für die Zivilbevölkerung zu schaffen – Russlands bewusste Strategie seit Monaten.“ Die russische Führung bestreitet, dass ihre Streitkräfte Kriegsverbrechen bei ihrem so bezeichneten militärischen Sondereinsatz in der Ukraine begangen haben.

12.45 Uhr – Die russische Führung zeigt sich offen für ein Treffen zwischen Präsident Wladimir Putin und US-Präsident Joe Biden. Russland würde eine solche Begegnung bei dem bevorstehenden G20-Gipfel nicht ablehnen und den Vorschlag prüfen, sollte es einen von den USA erhalten, sagt der russische Außenminister Sergej Lawrow im russischen Staatsfernsehen. Das Treffen der Staats- und Regierungschefs der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) ist Mitte November auf der indonesischen Insel Bali geplant. Russland sei auch bereit, sich Vorschläge zu Friedensgesprächen anzuhören, sagt der Außenminister. Er könne jedoch nicht im Voraus sagen, wohin dieser Prozess führen würde.

12.30 Uhr – Der russische Außenminister Sergej Lawrow wirft den USA vor, de facto seit langem in den Krieg in der Ukraine involviert zu sein. „Dieser Krieg wird von den Angelsachsen kontrolliert“, sagt er im russischen Staatsfernsehen. US-Beamte, darunter der Sprecher der nationalen Sicherheit des Präsidialamtes, John Kirby, hätten gesagt, die Vereinigten Staaten seien für Gespräche offen, Russland habe sich jedoch geweigert. „Das ist eine Lüge“, sagt Lawrow. „Wir haben keine seriösen Kontaktangebote erhalten.“

12.23 Uhr – Die Bundesregierung stellt den Ländern weitere 56 Immobilien zur Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung. Das kündigt Bundesinnenministerin Nancy Faeser nach einem Treffen mit Vertretern von Ländern und Kommunen in Berlin an. Bislang seien vom Bund bereits mehr als 64.000 Plätze bereitgestellt worden. 

12.15 Uhr – In Lwiw im Westen der Ukraine hat ein Raketenangriff die Elektrizitätsversorgung der Stadt getroffen. Etwa 30 Prozent der Stadt hätten keinen Strom mehr, teilt Bürgermeister Andrii Sadowji auf Telegram mit. Ein Reuters-Augenzeuge berichtete über drei Explosionen in der Stadt am Mittag.

11:45 Uhr – Die gemeinsame Stationierung von belarussischen und russischen Truppen in der Nähe zur Ukraine geschieht nach Angaben von Belarus aus Verteidigungszwecken. Das teilt das Verteidigungsministerium mit. 

11.30 Uhr – Russland könnte mit den Angriffen auf die Ukraine vom Montag den Vereinten Nationen zufolge internationales Recht verletzt haben. „Es besorgt uns sehr, dass manche der Angriffe zivile Infrastruktur zum Ziel gehabt haben könnten. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass diese Angriffe die Prinzipien der internationalen Menschenrechte verletzt haben könnten“, sagte eine Sprecherin des Büros des UN-Hochkommissars für Menschenrechte. „Wir ermahnen Russland, von einer weiteren Eskalation abzusehen und alles zu unternehmen, Opfer unter Zivilisten und Schäden an der zivilen Infrastruktur zu vermeiden.“

10.20 Uhr – Die Ukraine hat die Stromlieferungen in die benachbarte Republik Moldau deutlich verringert. Am frühen Dienstag sei die Versorgung um rund 30 Prozent reduziert worden, teilt der stellvertretende Ministerpräsident der Republik Moldau, Andrei Spinu, auf Telegram mit. „Wir stehen in ständigem Kontakt mit der Ukraine, der Europäischen Union und Rumänien auf der Suche nach einer Lösung, um die Republik mit Strom zu versorgen.“ Die Ukraine hat am Montag erklärt, sie werde die Stromexporte in das europäische Netz aussetzen, nachdem ihr eigenes Netz von russischen Raketen getroffen wurde.

08.20 Uhr – Frankreich droht Belarus mit weiteren Sanktionen, sollte sich das Land verstärkt im Ukraine-Krieg engagieren. Das sagt Außenministerin Catherine Colonna dem französischen Hörfunk. Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat am Montag erklärt, es würden belarussische Truppen zusammen mit russischen in der Nähe zur Ukraine stationiert. Die Äußerungen Lukaschenkos, der seit 1994 in Belarus an der Macht und eng mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin verbündet ist, deuten auf eine mögliche weitere Eskalation des Krieges hin. Möglicherweise könnte eine gemeinsame russisch-belarussische Streitmacht im Norden der Ukraine aufgebaut werden.

08.15 Uhr – Der Notfalldienst der Ukraine warnt vor weiteren Raketenangriffen im Laufe des Tages. „Bitte bleiben Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit in Schutzräumen. Ignorieren Sie Alarm nicht“, teilt der Dienst auf Telegram mit. Bei den Angriffen am Montag habe es 19 Tote und 105 Verletzte gegeben.

08.04 Uhr – In der gesamten Ukraine gibt es nach Angaben der Notfalldienste Luftalarm.

06.50 Uhr – Ein direkter Konflikt mit den USA und der Nato ist nach den Worten des russischen Vize-Außenministers Sergej Rjabkow nicht im Interesse seines Landes. Allerdings werde Russland angemessene Gegenmaßnahmen ergreifen und auf das zunehmende Engagement des Westens im Ukraine-Konflikt reagieren, zitiert die russische Nachrichtenagentur RIA Rjabkow. „Wir warnen und hoffen, dass sie die Gefahr einer unkontrollierten Eskalation in Washington und anderen westlichen Hauptstädten erkennen.“

04.34 Uhr – Die USA teilen die Auffassung der Ukraine, dass Russland die schweren Luftangriffe auf ukrainische Städte bereits vor der Explosion auf der Krim-Brücke geplant hat. Anschläge dieses Ausmaßes könnten nicht innerhalb von ein paar Tagen ausgearbeitet werden, sagt der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates im Weißen Haus, John Kirby, dem Sender CNN. „Es war eher schon seit geraumer Zeit geplant. Das heißt nicht, dass die Explosion auf der Krim-Brücke ihre Planung beschleunigt haben könnte.“

04.18 Uhr – Laut ukrainischen Angaben steigt die Zahl der bei dem schweren Raketenbeschuss ukrainischer Städte getöteten Zivilisten auf mindestens 14. Weitere 97 Menschen seien verletzt worden, teilen die Rettungsdienste mit.

Ukraine aktuell 11.10.22

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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