04. Okt – Die US-Notenbank Fed muss laut Währungshüterin Mary Daly die geldpolitischen Zügel vor einer Zinspause noch weiter anziehen. Es müssten weitere Zinserhöhungen folgen, sagte die Chefin des Fed-Bezirks San Francisco am Dienstag dem Sender CNN. Dann sollte eine restriktive Linie solange beibehalten werden, bis die Aufgabe der Zentralbank in puncto Inflationsbekämpfung „wirklich erledigt“ sei.
Es ergebe sich noch eine Menge Spielraum, um den Arbeitsmarkt so stark abzukühlen, bis es zu den von manchen vorhergesagten tiefen Rezessionsbedingungen komme. Sie rechne bei der Arbeitslosenquote allerdings eher mit einer Größenordnung von 4,5 Prozent als den von anderen prognostizierten höheren Werten von bis zu 6,5 Prozent. Zuletzt lag die Quote in dem ziemlich leer gefegten US-Jobmarkt bei 3,7 Prozent.
Die Fed strebt Vollbeschäftigung und stabile Preise an, die sie bei einer Teuerungsrate von 2,0 Prozent verortet. Die Inflation lag zuletzt mit 8,3 Prozent allerdings um ein Vielfaches darüber. Die Fed treibt den Leitzins in großen Schritten nach oben, um die Inflation wieder einzufangen. Unlängst hob sie ihn zum dritten Mal in Folge ungewöhnlich kräftig um einen Dreiviertel-Prozentpunkt an – auf die neue Spanne von 3,00 bis 3,25 Prozent. Die jüngste Abkühlung der Konjunktur schürte Spekulationen, dass die Notenbank ihr Zinserhöhungstempo drosseln könnte.
„Ein paar schwächere US-Konjunkturdaten lassen die Leute glauben, dass die Fed einen Schritt zurücktreten und die Zinserhöhungen früher als gedacht unterbrechen muss“, schreibt Neil Wilson, Chefanalyst des Onlinebrokers Markets.com. Dabei zeige die steigende Inflation im amerikanischen und europäischen Dienstleistungssektor, dass eine Zinswende etwas vorschnell wäre. Denn die Inflation lasse sich so nicht in den Griff bekommen.
US-Währungshüterin – Zinsen müssen im Kampf gegen Inflation noch weiter steigen
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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