Hamburg, 06. Sep – Volkswagen-Finanzchef Arno Antlitz rechnet mit einem Erfolg des Börsengangs von Porsche. „Wir glauben, dass der Markt an solchen Assets auch zum derzeitigen Zeitpunkt unverändert großes Interesse hat“, sagte Antlitz am Dienstag bei einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Zur möglichen Bewertung der Sportwagentochter des Wolfsburger Autokonzerns wollte sich Antlitz nicht äußern. Diese hänge von der Qualität des Unternehmens und den Marktgegebenheiten zum Zeitpunkt des Börsengangs ab. Porsche sei ein Unternehmen mit einem sehr robusten und hochprofitablen Geschäftsmodell.
Mit den erhofften Einnahmen aus der Platzierung von Vorzugsaktien will Volkswagen seine Transformation zu einem führenden Anbieter von E-Autos, Digitalisierung und vernetzten Diensten finanzieren. „Insbesondere unsere Batteriestrategie bedarf erheblicher finanzieller Mittel“, erklärte Antlitz. Dabei sei Volkswagen auch auf Partner angewiesen: „Wir haben immer gesagt, dass wir diesen Hochlauf nicht alleine finanzieren wollen, sondern dass wir strategische Partner suchen, das können auch finanzielle Partner sein.“ Einen späteren Börsengang der Batterieaktivitäten schloss Antlitz nicht aus.
Der Aufsichtsrat hatte am Montagabend grünes Licht für die Pläne für einen Teil-Börsengang der Porsche AG gegeben. Demnach sollen bis zu 25 Prozent der Vorzugsaktien – das sind 12,5 Prozent des Grundkapitals – Ende September/Anfang Oktober an der Börse platziert werden. Angesichts der Turbulenzen am Kapitalmarkt will man sich damit notfalls aber bis zum Jahresende Zeit lassen.
Update
Frankfurt, 06. Sep – Ein erfolgreicher Börsengang des Sportwagenbauers Porsche könnte nach Einschätzung von VW- und Porsche-Chef Oliver Blume dem derzeit lahmenden Geschäft mit neuen Aktiennotierungen Auftrieb verschaffen. „Ein Porsche-IPO könnte ein Eisbrecher am Markt sein“, sagte Blume am Dienstag nach der Ankündigung der Börsenpläne. Die Volkswagen-Tochter habe in den Krisen der vergangenen Jahre große Widerstandsfähigkeit bewiesen und hohe Margen erzielt. Das werde die Investoren von Porsche überzeugen. Porsche-Finanzchef Lutz Meschke ergänzte, eine Absage des Teilbörsengangs sei nur bei einer sehr ernsten geopolitischen Lage vorstellbar.
Meschke trat Befürchtungen entgegen, dass es einen Interessenkonflikt geben könne mit Blick auf den zu erzielenden Aktienkurs zwischen den Eignerfamilien Porsche/Piech und dem Unternehmen Porsche. „Wir arbeiten klar in die Richtung, eine faire Bewertung zu bekommen“, sagte Meschke. Hintergrund ist, dass die Eignerfamilie 25 Prozent plus eine Aktie von Porsche an Stammaktien kaufen will und das für sie um so günstiger wäre je niedriger der Aktienkurs wäre. Unter Investoren herrscht Skepsis wegen der Doppelfunktionen der Manager Blume und Meschke. Der Porsche-Finanzchef ist zugleich für die Finanzen der Holding der Eignerfamilien Porsche SE verantwortlich. Doch sie könnten ihre Ämter klar trennen und Interessenkonflikte vermeiden, betonten Blume und Meschke.
Volkswagen rechnet mit Erfolg des Porsche-Börsengangs
Quelle: Reuters
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