Hamburg, 01. Sep – Der neue Volkswagen-Chef Oliver Blume plant laut einem Zeitungsbericht offenbar eine Abkehr von der Software-Strategie seines Vorgängers Herbert Diess. Während Diess ursprünglich das Ziel ausgegeben hatte, eine eigene Software als Basis für E-Autos durch den Wolfsburger Konzern weitgehend alleine entwickeln zu lassen, setzt sein Nachfolger stärker auf externe Hilfe und hat dabei auch Continental im Auge, wie das Handelsblatt unter Berufung aus Industriekreise berichtete. Der Zulieferer aus Hannover solle die sogenannte Middleware für das VW-Betriebssystem entwickeln. Die Middleware ermöglicht den Datenaustausch zwischen Software und Hardware eines Autos. Continental wollte sich nicht zu dem Bericht äußern. Von der VW-Softwaretochter Cariad war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Hintergrund des Strategieschwenks sei, dass der Wolfsburger Autokonzern das selbst gesteckte Ziel verfehlen werde, mindestens 60 Prozent der Software für das eigene Auto-Betriebssystem allein zu entwickeln, berichtete die Zeitung weiter. Volkswagen hatte noch unter Diess eine Partnerschaft mit dem weltgrößten Zulieferer Bosch bei der Entwicklung des automatisierten Fahrens vereinbart. Ziel der auf Zeit angelegten Zusammenarbeit ist es, mit einer gemeinsamen Software-Plattform Standards zu setzen, die auch andere Firmen übernehmen und dafür bezahlen.
Conti hatte sich erst kürzlich erneut als Software-Lieferant ins Gespräch gebracht. Der Dax-Konzern sehe auch nach der Allianz von Volkswagen und Bosch für sich gute Geschäftschancen beim automatisierten Fahren, sagte Gilles Mabire, Technik-Chef der Sparte Automotive bei einer Veranstaltung in Hannover.
Volkswagen holt Continental bei Software an Bord
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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