Montag, November 25, 2024
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Aggressiver Zinspfad der Fed verschreckt Anleger

Frankfurt, 26. Aug – Die Aussicht auf eine länger anhaltende Periode steigender Zinsen in den USA hat die Aktien- und Anleihemärkte am Freitag auf Talfahrt geschickt. Die explodierenden Energiepreise mit einem Gaspreis auf Rekordhoch bereiteten den Investoren ebenfalls Bauchschmerzen. Der Dax ging 2,3 Prozent schwächer bei 12.971 Punkten aus dem Handel, der EuroStoxx50 verlor rund zwei Prozent. 

US-Notenbankchef Jerome Powell stimmte die Anleger auf einen harten Kampf gegen die Inflation ein und erteilte Spekulationen auf eine gedrosseltes Tempo bei der Zinswende eine Absage. Die Wiederherstellung der Preisstabilität werde für „einige Zeit“ eine restriktive Geldpolitik nötig machen, sagte der Fed-Chef auf dem Zentralbank-Symposium von Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming. Dazu müssten die Werkzeuge „kraftvoll“ genutzt werden. Investoren rechnen nun vermehrt mit einer Anhebung der Zinsen um 75 Basispunkte im September.

Auch innerhalb der Europäischen Zentralbank (EZB) wird mittlerweile über größere Zinsschritte nachgedacht. Einige Währungshüter wollen Insidern zufolge aufgrund sich verschlechternder Inflationsaussichten auf der Sitzung des EZB-Rats im September eine entsprechende Debatte führen. An den Märkten wird bereits fest mit einer Erhöhung um einen halben Punkt auf 1,0 Prozent auf der Zinssitzung am 8. September gerechnet. 

Dem Euro half das nur kurzzeitig deutlicher über die Parität zur US-Devise. Er sackte nach einem Sprung auf 1,0089 Dollar auf das zuvor gehaltene Niveau bei 0,9997 Dollar zurück. An den Anleihemärkten zogen die Renditen deutlich an. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen stieg auf ein Zwei-Monats-Hoch von 1,425 Prozent, die italienischen Pendants kletterten um 17 Basispunkte auf 3,72 Prozent.

DEUTSCHE SPAREN LIEBER STATT ZU KONSUMIEREN

Die Furcht vor ausbleibenden Gas-Lieferungen aus Russland treibt den Gaspreis immer weiter nach oben. Der europäische Erdgas-Future zur Lieferung im September stieg am um rund zehn Prozent auf ein Rekordhoch von 343 Euro je Megawattstunde. Der russische Exporteur Gazprom hatte vergangene Woche angekündigt, die Gaslieferungen über die Ostseepipeline Nord Stream 1 ab dem 31. August wegen Wartungsarbeiten für drei Tage zu unterbrechen. Das nährte Befürchtungen, der ohnehin schon stark gedrosselte Gasfluss aus Russland könnte komplett stoppen, sollten die Lieferungen nicht wieder aufgenommen werden.

Auch beim Strompreis ging es erneut aufwärts: Der Kontrakt zur Lieferung von einer Megawattstunde im Jahr 2023 schoss um 25 Prozent auf ein frisches Rekordhoch von 980 Euro. Die Kauflaune in Deutschland fiel angesichts der steigenden Energiepreise und hohen Inflation indes auf ein Rekordtief. Das Barometer der Nürnberger GfK-Marktforscher signalisierte für September einen überraschend starken Rückgang um 5,6 Zähler auf minus 36,5 Punkte.

PORSCHE STARTEN DURCH

Aktien des VW-Hauptaktionärs Porsche hielten sich als einziger Dax-Gewinner mit 0,4 Prozent knapp im Plus. Die Vorbereitungen für einen Teilbörsengang des Sportwagenbauers Porsche AG gehen in die heiße Phase. Bereits kommende Woche sollen die Vorstände des Mutterkonzerns Volkswagen und seines Hauptaktionärs Porsche SE die Weichen für das milliardenschwere Projekt stellen, wie Reuters von mehreren mit den Vorgängen vertrauten Personen erfuhr. Laut Händlern machten im Markt Spekulationen die Runde, dass Porsche bei einem IPO mit bis zu 85 Milliarden Euro bewertet werden könnte. 

An der Londoner Börse sorgte die Aussicht auf eine Übernahme durch das kanadische Softwarehaus OpenText für ein Kursfeuerwerk bei Micro Focus. Die Aktien des Softwareunternehmens mit Sitz in Großbritannien schossen um 94,1 Prozent auf 519 Pence in die Höhe. OpenText will Micro Focus für 532 Pence je Aktie übernehmen. 

Aggressiver Zinspfad der Fed verschreckt Anleger

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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