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Dax taucht zum Wochenschluss ab – Rezessionssorgen belasten

Frankfurt, 19. Aug (Reuters) – Wieder aufgeflammte Rezessionsängste sind den Anlegern zum Wochenschluss auf den Magen geschlagen. Der Euro, Aktien und andere risikoreichere Anlagen wie Kryptowährungen wurden links liegen gelassen. „Inflationssorgen und die damit im Zusammenhang stehende Furcht vor raschen Zinsschritten hat die Investoren wieder eingeholt“, sagt Timo Emden von Emden Research. Anleger gehen davon, dass vor allem in den USA die Zinsen weiter stark steigen werden und damit auch die Konjunktur ins Wanken geraten könnte. Der Chef der Fed-Filiale von St. Louis, James Bullard, sagte dem „Wall Street Journal“, er favorisiere eine Erhöhung der Leitzinsen um 0,75 Prozentpunkte bei der nächsten Sitzung der US-Zentralbank im September.

Der Dax verlor 1,1 Prozent auf 13.547 Zähler, der EuroStoxx50 gab ein Prozent nach. Die Cyer-Devise Bitcoin rutschte um bis zu 8,6 Prozent auf ein Drei-Wochen-Tief von 21.397 Dollar. 

Im Kampf gegen die ausufernde Inflation hatte die US-Notenbank den Leitzins im Juli kräftig um 0,75 Prozentpunkte angehoben – so wie bereits im Juni. Er liegt nun in einer Spanne von 2,25 bis 2,50 Prozent. Die Aussagen vieler Fed-Vertreter legten nahe, dass die Notenbank noch einiges tun müsse, um die Teuerung in den Griff zu bekommen, sagte Jane Foley von der Rabobank in London. Angesichts der Spekulationen auf weitere aggressive Zinsschritte in den USA kletterte der Dollar-Index mit 107,9100 Punkten auf den höchsten Stand seit vier Wochen. 

AUSSICHT AUF ZINSERHÖHUNG HILFT EURO NICHT 

Das Nachsehen hatte der Euro, der mit 1,0053 auf einem Fünf-Wochen-Tief notierte und sich wieder der Parität näherte. Die im Rekordtempo ansteigenden deutschen Erzeugerpreise fachten die Angst vor einer Fortsetzung der Teuerungsdynamik an. Die Preise kletterten im Juli um durchschnittlich 37,2 Prozent in die Höhe, weil vor allem Erdgas und Strom die Kosten für die Produzenten weiter nach oben trieben. Zwar dürfte auch in der Euro-Zone angesichts der galoppierenden Inflation eine weitere Zinserhöhung vor der Tür stehen. Die Tatsache jedoch, dass diskutiert werde, ob die Europäische Zentralbank ihren Leitzins im September nun um 25 oder 50 Basispunkte anheben werde, zeige nur, wie deutlich die EZB hinter der Fed hinterherhinke, schreibt Commerzbank-Analystin Esther Reichelt in einem Kommentar. „Angesichts des sich immer deutlicher eintrübenden Wachstumsausblicks droht das zunehmend zum Problem für den Euro zu werden.“ 

VERKAUF VON IFOOD-ANTEILEN TREIBT JUST EAT TAKEAWAY

Auf der Unternehmensseite sorgte vor allem Just Eat Takeaway.com für ein Kursfeuerwerk. Europas größter Essenslieferant verkauft seinen 33-prozentigen Anteil am brasilianischen Unternehmen iFood für 1,8 Milliarden Euro an den Technologie-Investor Prosus. Die Aktien schossen an der Amsterdamer Börse um fast 31 Prozent in die Höhe. Prosus notierten 0,5 Prozent fester. Just-Eat-Konkurrent Delivery Hero notierte im MDax 1,5 Prozent im Plus. Im Dax gewannen die Aktien des Kochboxen-Versenders HelloFresh zwei Prozent. Federn lassen mussten die Titel der Deutschen Bank, die mit einem Abschlag von knapp drei Prozent die rote Laterne im Dax hielten. 

Am Rohstoffmarkt lasteten die anhaltenden Konjunktursorgen auf den Ölpreisen. Das Nordseeöl Brent und das US-Öl WTI verbilligten sich zeitweise jeweils um 1,6 Prozent auf 95,05 beziehungsweise 89,01 Dollar je Fass. Der Goldpreis litt unter dem festeren Dollar und kostete mit 1749 Dollar je Feinunze so wenig wie zuletzt vor drei Wochen. Die Dollar-Stärke macht Rohstoffen zu schaffen, weil diese dadurch für Investoren außerhalb der USA teurer werden.

Dax taucht zum Wochenschluss ab – Rezessionssorgen belasten

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Titelfoto: Symbolfoto

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