Sonntag, Dezember 22, 2024
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US-Inflationsdaten treiben Börsen an – „Zeitenwende“

Frankfurt, 10. Aug (Reuters) – Die überraschend stark gesunkene US-Inflationsrate hat die blankliegenden Nerven der Anleger beruhigt. Angesichts der nachlassenden Teuerungsrate in den USA machten Aktien, Anleihen und der Euro einen Satz nach oben. „Der heutige Tag könnte eine Zeitenwende sein“, sagte Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. „Es gibt gute Chancen, dass der Inflationsgipfel überschritten ist.“ 

Die Verbraucherpreise stiegen im Juli nur noch um 8,5 Prozent zum Vorjahresmonat. Im Juni hatten sie mit einem Zuwachs von 9,1 Prozent den höchsten Stand seit mehr als 40 Jahren erreicht. Von Reuters befragte Experten hatten lediglich mit einem Rückgang auf 8,7 Prozent gerechnet. Vor allem die im Vergleich zum Vormonat gesunkenen Benzinpreise wirkten sich dämpfend aus.

Der Dax.GDAXI sprang nach Bekanntwerden der Rate um 1,23 Prozent auf 13.700 Punkte nach oben. Der EuroStoxx50.STOXX50E zog 1,03 Prozent auf 3753 Zähler an. An der Wall Street legten die drei wichtigen Indizes rund zwei Prozent zu. „Die heute veröffentlichten Daten zum Verbraucherpreisindex in den USA haben bestätigt, dass die Inflationsrate im letzten Monat ihren Höhepunkt erreicht hat, was für die Fed eine große Erleichterung bedeutet, da sie massiv unter Druck geraten ist“, sagte Naeem Aslam, Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade. 

ZINSSORGEN FLAUEN AB

Mit Blick auf den abnehmenden Inflationsdruck rechneten Börsianer für den kommenden Monat mit einer geringeren Dollar-Zinserhöhung und damit langsamer steigenden Kreditkosten. Händler gingen nun davon aus, dass die Fed die Zinssätze im September um 0,5 Prozentpunkte und nicht ein drittes Mal um 0,75 Prozentpunkte anhebt.

Auch am Anleihemarkt deckten sich Anleger ein. Im Gegenzug gaben die Renditen der zehnjährigen BundesanleiheDE10YT=RR um sechs Basispunkte auf 0,86 Prozent nach. Noch etwas stärker war der Schritt bei den TreasuriesUS10YT=RR, bei denen die Rendite auf 2,726 Prozent nachgab. Die abgeschwächten Zinsaussichten setzten am Devisenmarkt zudem den Dollar unter Druck. Der Dollar-Index=USD rutschte gegenüber einem Korb der wichtigsten Währungen um 1,4 Prozent auf einen Wert von 104,82 ab. Der EuroEUR= legte um 1,3 Prozent auf 1,0341 Dollar zu.

Ökonomen warnten allerdings davor, dass das Inflationsgespenst noch nicht gebannt sei. Zwar könne man nach den heutigen Daten etwas aufatmen, konstatierten die Experten der Commerzbank. „Das Inflationsproblem dürfte sich aber als sehr hartnäckig erweisen.“

E.ON AUF ZICK-ZACK-KURS 

Mit gemischten Gefühlen nahmen Anleger die Halbjahreszahlen von E.ON auf und bescherten dem Energiekonzern an der Börse einen Zick-Zack-Kurs. Bei den Ergebnissen habe sich eine Verbesserung im zweiten Quartal angedeutet, konstatierten die Analysten von Morningstar. Die Halbjahreszahlen fielen einem Händler zufolge etwas besser aus als erwartet. Zudem bestätigte der Energiekonzern seine Prognose für das Gesamtjahr. Ob die Kosten der Energiewende allerdings kompensiert werden können, bleibe abzuwarten, gab Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei RoboMarkets, zu bedenken.

Evotec -Aktien rauschten in der Spitze um 13 Prozent nach unten. Einem Händler zufolge stufte Morgan Stanley die Titel auf „Underweight“ von „Overweight“ herab. Ein kräftiges Ergebnisplus katapultierte dagegen die Anteilsscheine von Heidelberger Druck in der Spitze um 20 Prozent nach oben. Neben dem operativen Ergebnis habe auch der Auftragseingang und der Umsatz Schätzungen im Vorfeld übertroffen, sagte ein Händler. Der Maschinenbauer profitiere von einer besseren Auslastung der Kapazitäten sowie von gesenkten Kosten, teilten die Analysten von Baader Helvea mit.

US-Inflationsdaten treiben Börsen an – „Zeitenwende“

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