Brest, 14. Jan (Reuters) – Unter dem Eindruck der Ukraine-Krise wird Bundesaußenministerin Annalena Baerbock Anfang kommender Woche nach Russland reisen. Dies kündigte die Grünen-Politikerin am Rande von Beratungen der EU-Außenminister in Brest am Freitag an. Bei ihren Gesprächen am Dienstag in Moskau wird es schwerpunktmäßig um die Ukraine-Krise gehen. Baerbock dämpfte allerdings die Erwartungen, dass es in den angespannten Beziehungen zwischen Russland und dem Westen schon bald eine Annäherung geben könnte.
Es habe etwa im Nato-Russland-Rat zwei Jahre lang keine Gespräche gegeben, sagte Baerbock. Daher könne niemand eine Lösung innerhalb von Stunden erwarten. Hartnäckigkeit, Geduld und starke Nerven seien in der Diplomatie gefragt. Daher sei es auch so wichtig, die unterschiedlichsten Kanäle zu nutzen. Gespräche auf Spitzenebene zwischen Russland einerseits und USA und Nato andererseits in dieser Woche haben keine Fortschritte gebracht.
Russland hat an der Grenze zur Ukraine rund 100.000 Soldaten zusammengezogen. Der Westen befürchtet eine Invasion, was die Regierung in Moskau zurückweist. Stattdessen gehe es Russland um Sicherheitsgarantien. So fordert die Regierung in Moskau unter anderem eine Zusage der Nato, dass die Ukraine nicht in das transatlantische Militärbündnis aufgenommen wird. Dies lehnt die Allianz kategorisch ab. Stattdessen fordert der Westen einen sofortigen Abzug der russischen Truppen vom Grenzgebiet.
Baerbock reist Anfang kommender Woche nach Moskau
Copyright: (c) Copyright Thomson Reuters 2022
Was heute noch wichtig ist finden Sie hier.