Berlin, 11. Jul (Reuters) – Vor der Einführung des Tankrabatts in Deutschland ist der Umsatz freier Tankstellen spürbar gesunken. Sie verkauften – bereinigt um steigende Preise – im Mai 11,7 Prozent weniger Kraftstoff als im Februar, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Nominal – und damit nicht inflationsbereinigt – fiel der Umsatz nur um 0,5 Prozent. „Die Differenz zwischen den nominalen und realen Ergebnissen spiegelt die zeitweise hohen Preissteigerungen beim Kraftstoff wider.“ Der Anstieg war demnach bereits seit Januar 2021 zu beobachten und verstärkte sich mit Beginn des Kriegs in der Ukraine sprunghaft.
So kostete Super E5 im März 17,8 Prozent mehr als im Februar 2022. Seitdem unterliegen die Kraftstoffpreise größeren Schwankungen, lagen für Super E5 im Mai aber dennoch 17,5 Prozent über dem Februar. Tankstellen von großen, internationalen Konzernen sind in der Statistik nicht enthalten.
Wegen der stark steigenden Energiepreise in Folge des russischen Einmarschs in der Ukraine hat die Bundesregierung ein Entlastungspaket aufgelegt. Dazu gehört ein Tankrabatt – also die vorübergehende Senkung der Energiesteuer auf Kraftstoffe zum 1. Juni. Dabei wurden auf drei Monate befristet die Sätze für Benzin um 29,55 Cent pro Liter und die Sätze für Diesel um 14,04 Cent pro Liter gesenkt. Dies führt an der Zapfsäule für Autofahrerinnen und Autofahrer mitunter zu deutlich niedrigeren Preisen. Das Bundeskartellamt prüft das Verhalten der Mineralölkonzerne zudem sehr genau.
Umsatz freier Tankstellen vor Einführung von Tankrabatt gesunken
Copyright: (c) Copyright Thomson Reuters 2022
Titelfoto: Symbolfoto
Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.