Berlin, 29. Jun (Reuters) – Ausgerechnet zum Ferienbeginn in norddeutschen Bundesländern ruft Verdi Technik-Personal am Hamburger Flughafen für Freitag zum Warnstreik auf. Rund 200 Beschäftigte der Real Estate Maintenance GmbH (RMH), die etwa für Instandhaltung der Technik in der Gepäckbeförderung, der Startbahnen und anderer Infrastruktur zuständig sind, sollen ab der Frühschicht für 24 Stunden ihre Arbeit niederlegen. „Wir brauchen jetzt einen guten Schluck aus der Pulle“, sagte Verdi-Experte Lars Stubbe zu Reuters. Denn in der Corona-Zeit habe es keine Tariferhöhung gegeben und die Mitarbeitenden hätten mit aufgestocktem Kurzarbeitergeld auskommen müssen. Sollten Passagiere betroffen sein, bedauere die Gewerkschaft dies. Es sei kein gezieltes Vorgehen, um Fluggäste zu treffen.
Die Gewerkschaft fordert für die RMH-Beschäftigten 8,5 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Arbeitgeber hätten bislang nur vier Prozent pro Jahr bei einer Laufzeit von zwei Jahren angeboten sowie weitere, nicht tabellenwirksame Leistungen, erklärte Verdi.
Derzeit sorgt ein massiver Personalmangel bei Airlines und vor allem bei Bodendienstleistern für teilsweise chaotische Verhältnisse an Flughäfen in Deutschland und Europa. Dies führt zu Verspätungen, Warteschlangen und Flugstreichungen und könnte in der Urlaubssaison bei verstärktem Flugaufkommen weitere Störungen auslösen. Am Freitag ist der letzte Schultag vor den Sommerferien in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Vom Hamburger Flughafen war auch nach mehreren Stunden zunächst keine Einschätzung zu erreichen, inwieweit der Warnstreik die Abläufe am Airport und den gesamten Flugverkehr beeinträchtigen könnte. Erster Ferientag in Hamburg ist der 7. Juli.
Verdi bestreikt Flughafen Hamburg zum Ferienbeginn in Norddeutschland
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