Update 13:01
12. Jan (Reuters) – Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
FOXCONN – Chennai: Die wegen einer Massen-Lebensmittelvergiftung geschlossene indische iPhone -Fertigungsfabrik des taiwanischen Technologieriesen nimmt ihre Produktion wieder auf. Das Werk sei mit einer Schicht und 120 Mitarbeitern an den Start gegangen, teilte ein Behördensprecher Reuters mit. Es werde rund zwei Monate dauern, bis die Produktion normal laufe. In dem indischen Werk in der Nähe der Stadt Chennai arbeiten rund 17.000 Menschen. Allerdings wurde die Fabrik am 18. Dezember geschlossen, nachdem sich 250 Beschäftigte eine Lebensmittelvergiftung zugezogen hatten. Apple kämpft bereits mit Lieferengpässen in Folge der Coronapandemie.
SWISS RE – Zürich: Der Schweizer Rückversicherungskonzern ist bei der britischen Phoenix Group ausgestiegen. Swiss Re verkaufte nach Angaben der abwickelnden Bank of America Securities für rund 440 Millionen Pfund (527 Millionen Euro) den noch gehaltenen Anteil von etwa 6,6 Prozent. Swiss Re bestätigte den Verkauf. Der Konzern aus Zürich war 2019 im Rahmen des Verkaufs der Sparte ReAssure an die Briten bei Phoenix eingestiegen. Ein erstes Aktienpaket wurde bereits im vergangenen Juni veräußert.
TOSHIBA – Tokio: Einer der größten japanischen Pensionsfonds und Toshiba-Aktionär, PFA, fordert Veränderungen an der Spitze des japanischen Mischkonzerns. Toshiba benötige im Aufsichtsrat jemanden, der das Management überwachen und disziplinieren könne, und nach der Neuaufstellung einen neuen Firmenchef suchen könne, teilte PFA der Nachrichtenagentur Reuters mit. Derzeit stimmten die Interessen des Managements nicht mit denen der Aktionäre überein. Es ist nicht bekannt, wie groß der Anteil von PFA an Toshiba ist. PFA nahm keine Stellung zu den Aufspaltungsplänen von Toshiba. Toshiba hatte im November bekanntgegeben, das Energie-, Infrastruktur- und Digital-Geschäft einerseits sowie die Halbleiter- und Festplatten-Sparte andererseits abspalten und separat an die Börse bringen zu wollen.
WEROCK NV – Amsterdam: Der Eigner des Datei-Versenders WeTransfer strebt an die Amsterdamer Börse. Ein entsprechender Antrag sei gestellt worden, teilte das 2009 gegründete Unternehmen WeRock mit. Der Zeitpunkt für den Börsengang steht noch nicht fest. WeRock will zum einen neue Aktien im Umfang von 160 Millionen Euro verkaufen sowie bestehende Aktien von den Altaktionären Highland Europe sowie HPE Institutional. WeTransfer kommt auf monatlich 87 Millionen Nutzer und will 2021 mehr als 100 Millionen Euro umgesetzt haben. Mittelfristig will das Unternehmen um mehr als 20 Prozent wachsen.
PORSCHE – Frankfurt: Der Sportwagenbauer Porsche hat trotz Engpässen durch den Mangel an Halbleitern im vergangenen Jahr einen neuen Absatzrekord erzielt. Die Volkswagentochter verkaufte weltweit 301.915 Fahrzeuge, ein Plus von elf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Den größten Zuwachs erzielte Porsche auf dem amerikanischen Kontinent mit gut einem Fünftel mehr Auslieferungen. Verkaufsschlager waren die SUVs Macan und Cayenne. Der erste Elektro-Porsche Taycan fand gut 41.000 Abnehmer, doppelt so viele wie im Jahr zuvor. „Die Nachfrage ist weiterhin hoch und unsere Auftragsbücher sind gut gefüllt“, erklärte Vertriebschef Detlev von Platen.
SAINSBURY – London: Die zweitgrößte britische Supermarktkette hat wegen der hohen Nachfrage nach Lebensmitteln über Weihnachten ihre Prognose angehoben. Für das Geschäftsjahr 2021/22 werde nun ein Gewinn vor Steuern von „mindestens“ 720 Millionen Pfund (etwa 864 Millionen Euro) erwartet, neun Prozent mehr als bisher, teilte Sainsbury mit. Im Geschäftsjahr 2020/21 lag der Gewinn bei 356 Millionen Pfund. Besonders die Angst vor Omikron trieb die Kunden weg von Bars und Restaurants hinein in die Supermärkte. „Ich bin sehr zufrieden damit, was wir diese Weihnachten für unsere Kunden geleistet haben. Mehr Menschen haben zu Hause gegessen, und unsere deutlichen Investitionen in Wert, Innovation und Service haben zu einem Anstieg des Marktanteils geführt“, sagte Konzernchef Simon Roberts.
CHINA/AUTOS – Shanghai/Peking: Im Dezember sind in China den achten Monat in Folge weniger Autos an die Kundinnen und Kunden gebracht worden. Die Verkäufe fielen um 1,6 Prozent auf 2,79 Millionen, wie Daten des chinesischen Verbands der Automobilhersteller (CAAM) zeigte. Dem weltgrößten Automarkt machen Corona-Ausbrüche und der weltweite Chipmangel zu schaffen. Im Gesamtjahr stiegen die Verkäufe allerdings im Vergleich zum Vorjahr um 3,8 Prozent auf 26,3 Millionen Autos. Heraus stach der Absatz der Fahrzeuge mit alternativen Antrieben, der um 158 Prozent auf 3,52 Millionen kletterte.
PHILIPS – Amsterdam: Fehlende Elektronikbauteile und ein Massenrückruf von Beatmungsgeräten schlagen auf die Bilanz des Medizintechnik-Konzerns durch. Für das vierte Quartal macht sich das niederländische Unternehmen auf einen Einbruch des Betriebsgewinns um rund 40 Prozent auf etwa 650 Millionen Euro gefasst. Philips ruft Millionen Geräte zurück, weil ein darin verwendeter Schaumstoff mit der Zeit giftig werden könnte. Neben neuen Rückstellungen für die sich noch ausweitende Rückrufaktion und weltweiten Lieferengpässe machen Philips auch mangelnde Frachtkapazitäten und zögerliche Bestellungen der Kunden zu schaffen. Wie der Hersteller von Gesundheitstechnik und Haushaltsgeräten weiter mitteilte, sank der Quartalsumsatz auf vergleichbarer Basis um zehn Prozent auf 4,9 Milliarden Euro.
SWISSQUOTE – Zürich: Die Schweizer Onlinebank übernimmt die Keytrade Bank Luxembourg. Keytrade habe 8200 Kunden und verwalte Vermögen in Höhe von 1,7 Milliarden Euro. Mit der Akquisition, die in der ersten Jahreshälfte abgeschlossen werden soll, wird Swissquote nach eigenen Angaben zur führenden Online-Handels- und Investmentbank in Luxemburg. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt.
JUST EAT TAKEAWAY.COM – Amsterdam: Die Lieferando-Mutter hat im vierten Quartal 14 Prozent mehr Bestellungen verzeichnet als im Vorjahreszeitraum. Insgesamt habe es 273,7 Millionen Aufträge gegeben, teilte Just Eat Takeaway.com mit und bestätigte zugleich die Prognose für 2022. Europas größter Essenslieferdienst konkurriert unter anderem mit Delivery Hero und Deliveroo in Europa sowie mit Uber Eats und Door Dash in Übersee. Am 2. März will Just Eat Takeaway.com die vollständige Bilanz vorlegen.
Markentwicklungen 12. Januar 2022
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