Washington/Berlin, 09. Jun (Reuters) – Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat dem krisengeplagten Argentinien in Aussicht gestellt, bald Zugang zu gut vier Milliarden Dollar zu bekommen. Im Rahmen des laufenden Hilfsprogramms seien im ersten Quartal 2022 alle Ziele erreicht worden, teilte der IWF am Mittwochabend (Ortszeit) in Washington mit. Es gebe auch Fortschritte bei vereinbarten Reformen, die für mehr Wirtschaftswachstum sorgen könnten. Der IWF verwies in diesem Zusammenhang auf den Energiesektor, ohne konkrete Beispiele zu nennen.
Bei der ersten Überprüfung im Rahmen des laufenden Programms konnten sich beide Seiten einigen, so der IWF. Das Führungsgremium des IWF müsse nun in den kommenden Wochen noch formal grünes Licht geben. Sobald dies geschehen sei, könne das hoch verschuldete Land die Gelder bekommen.
Laut IWF hat der Krieg in der Ukraine bislang nur begrenzte Auswirkungen auf Argentinien am anderen Ende der Welt. Allerdings hätten die hohen Rohstoffpreise auch dort zu einer steigenden Inflation geführt.
Nach mehr als einem Jahr Verhandlungen hatte Argentinien Ende März die Zusage für das neue Hilfspaket über insgesamt rund 44 Milliarden Dollar bekommen. Es ist in dem südamerikanischen Land allerdings umstritten. Kritiker befürchten, dass die damit verbundenen wirtschaftlichen Auflagen die Menschen zusätzlich belasten werden. Experten bezweifeln zudem, dass das Programm zu mehr Privatinvestitionen führen und dem Land den Zugang zu den internationalen Kapitalmärkten erleichtern wird. Es ist bereits das 22. IWF-Programm für Argentinien.
IWF macht Argentinien Hoffnung auf Zugang zu weiteren vier Milliarden Dollar
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Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.