Berlin, 25. Mai (Reuters) – Die EU-Kommission hat einem Konsortium um Volkswagen grünes Licht für die Übernahme des Autovermieters Europcar gegeben. Damit sei die letzte aufschiebende Bedingung des Übernahmeangebots erfüllt, teilte VW am Mittwoch mit. Die Europcar-Aktionäre haben nun bis zum 10. Juni Zeit, die Offerte anzunehmen. Sollten sich nicht genügend Aktionäre zu diesem Schritt entscheiden, könne die Frist um weitere zehn Tage verlängert werden.
VW will mehr als 90 Prozent an Europcar übernehmen. Wenn diese Schwelle überschritten werde, erhöhe sich der Angebotspreis um einen Cent auf 51 Cent je Aktie, hieß es. VW bietet zusammen mit dem Vermögensverwalter Attestor und dem niederländischen Mobilitätsanbieter Pon Holdings 2,9 Milliarden Euro für die Autovermietung.
Bislang hat sich das Konsortium 68 Prozent an Europcar gesichert. Der zuständige VW-Vorstand Christian Dahlheim sagte, das Unternehmen favorisiere den Squeezeout, „aber er ist nicht zwingend“. Auch mit den 68 Prozent könne VW im Konsortium alle unternehmerischen Entscheidungen treffen. Zugleich kündigte er Investitionen an. „Wir gehen davon aus, dass mehrere Hundert Millionen investiert werden müssen, um die Infrastruktur auf den neuesten Stand zu bringen.“ Diese müssten aber aus dem Cash-Flow von Europcar investiert werden.
Europcar soll als Plattform für Autovermietung, Mitfahrdienste und Car-Sharing zum führenden Mobilitätsanbieter aufsteigen. Konkurrenten sind der Autovermieter Sixt und die inzwischen an Stellantis verkauften Mobilitätsdienste der Now-Gruppe. VW sieht in der Kombination von Autovermietung und anderen Mobilitätsdienstleistungen einen strategischen Vorteil.
Volkswagen erhält grünes Licht für Europcar-Übernahme
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