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Dax ringt mit 14.000er Marke – Fed-Protokolle im Blick

Frankfurt, 25. Mai (Reuters) – Anleger nutzen die jüngsten Kursverluste zum Wiedereinstieg in die europäischen Aktienmärkte. In Erwartung neuer Hinweise zum Tempo der erwarteten US-Zinserhöhungen scheuten sie aber vor größeren Käufen zurück. Dax und EuroStoxx50 stiegen bis zum Abend um 0,6 Prozent auf 14.007,93 Punkte beziehungsweise um ein Prozent auf 3684,21 Zähler. Der US-Standardwerteindex Dow Jones kam dagegen kaum vom Fleck. 

Die zur Veröffentlichung anstehenden Protokolle der jüngsten Beratungen der US-Notenbank würden voraussichtlich bestätigen, dass die Fed von ihrem Zinserhöhungskurs vorerst nicht abweicht, prognostizierte Andrea Cicione, Chef-Anlagestratege des Research-Hauses TS Lombard. Daher interessierten sich Investoren verstärkt dafür, ob die Federal Reserve nach den Sitzungen im Juni und Juli auch im September den Schlüsselsatz anheben werde, so Stephen Innes, Geschäftsführer beim Vermögensverwalter SPI.

Vor diesem Hintergrund endeten die jüngsten Gewinnmitnahmen bei der Weltleitwährung vorerst. Der Dollar-Index=USD, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, stieg um 0,5 Prozent auf 102,23 Punkte. Vor etwa zwei Wochen hatte er ein 19-1/2-Jahres-Hoch erreicht und seither etwa 2,5 Prozent nachgegeben. 

Auch die Euro-Zone steht wohl vor einer Zinswende, nachdem EZB-Chefin Christine Lagarde ein Ende der Negativzinsen bis Ende des dritten Quartals in Aussicht gestellt hatte. „Wir rechnen nun mit Zinserhöhungen auf den Sitzungen im Juli, September und Dezember“, sagte Volkswirt Pietro Baffico vom Vermögensverwalter Abrdn. „Damit würde der Einlagensatz im Dezember 2022 auf 0,25 Prozent steigen.“ 

ÖLPREIS STEIGT – KUPFER UNTER DRUCK

Angebotssorgen trieben den ÖlpreisOILOIL erneut in die Höhe. Die Sorte BrentLCOc1 aus der Nordsee verteuerte sich um 0,3 Prozent auf 113,84 Dollar je Barrel (159 Liter). „Die US-Benzinvorräte liegen kurz vor Beginn der Sommerfahrsaison auf dem saisonal niedrigsten Niveau seit 2014“, sagte Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch. Daher denke die US-Regierung offenbar über einen Exportstopp für Rohöl-Produkte nach, was im Rest der Welt für einen weiteren Preisschub sorgen werde. 

Bei den Industriemetallen waren dagegen die Pessimisten in der Überzahl. „Die Negativität ist an die Märkte zurückgekehrt, da Konjunkturdaten Wachstumssorgen schüren“, schrieben die Analysten der ANZ Bank. Wegen steigender Zinsen und hoher Kosten ist das Geschäft mit Eigenheimen in den USA im April so stark eingebrochen wie zuletzt vor neuen Jahren. Das für Stromkabel und Wasserrohre benötigte KupferCMCU3 gab daraufhin 0,7 Prozent auf 9387 Dollar je Tonne nach. 

GEGENWIND FÜR NORDEX – CHINA-LOCKDOWNS SETZEN APPLE ZU

Am deutschen Aktienmarkt sorgte Nordex mit einem Kurssturz für Aufsehen. Die Titel des Windkraftanlagen-Bauers verbuchten nach der Warnung vor einem Verlust mit einem Minus von 17 Prozent den größten Tagesverlust seit fünfeinhalb Jahren. „Dass das Marktumfeld schwierig ist, ist bekannt, wenn man die kontinuierlich schlechten Nachrichten von Konkurrent Siemens Gamesa betrachtet“, sagte ein Börsianer. „Aber ein operativer Verlust ist ein neues Level.“ Das seien „sehr enttäuschende Perspektiven“ für 2022 und vielleicht sogar darüber hinaus. Die Papiere der Nordex-Rivalen Gamesa und Vestas büßten jeweils etwa ein Prozent ein. 

An der Wall Street gaben die Aktien von Apple bis zu 1,4 Prozent nach. Dem japanischen Wirtschaftsblatt „Nikkei“ zufolge forderte der Elektronik-Konzern seine Zulieferer auf, die Entwicklung von Komponenten für neue iPhones zu beschleunigen, da die jüngsten Pandemie-Beschränkungen in China den Zeitplan für mindestens ein Modell durcheinandergewirbelt habe. Im schlimmsten Fall befürchte Apple Beeinträchtigungen bei der Markteinführung.

Dax ringt mit 14.000er Marke – Fed-Protokolle im Blick

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