Berlin, 20. Mai (Reuters) – Gesundheitsminister Karl Lauterbach hält die erste Feststellung einer Affenpocken-Erkrankung in Deutschland für einen isolierten Fall. „Ich gehe nicht von einer hohen Dunkelziffer in Deutschland aus“, sagte der SPD-Politiker am Freitag in Berlin.
Man gehe davon aus, dass das Virus nicht leicht übertragbar sei, so dass der erste, in Bayern aufgetretene Fall leicht eingegrenzt werden könne. Man prüfe, ob sich die Übertragungswege des Virus geändert hätten und ob die Infektion durch die sogenannte Kongo- oder Westafrika-Variante ausgelöst worden sei.
Das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München habe am Donnerstag erstmals in Deutschland bei einem Patienten mit charakteristischen Hautveränderungen das Affenpockenvirus zweifelsfrei nachgewiesen, teilte der Sanitätsdienst der Bundeswehr.
In Europa waren zuletzt mehrere Ausbrüche von Affenpocken bekanntgeworden, darunter in Großbritannien, Portugal, Spanien, Italien, Frankreich und Belgien. Zu den Symptomen bei Affenpocken gehören Fieber, Kopfschmerzen und Hautausschläge, die meist im Gesicht beginnen und sich auf den Rest des Körpers ausbreiten.
Lauterbach sieht keine hohe Dunkelziffer bei Affenpocken
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