06. Mai (Reuters) – Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
UNDER ARMOUR- Bangalore: Der US-Sportartikelhersteller erwartet wegen hoher Transportkosten und dem Wiederaufflammen des Coronavirus in China einen Gesamtjahresgewinn unter den Erwartungen. Für das laufende Geschäftsjahr werde ein bereinigter Gewinn je Aktie zwischen 63 und 68 Cent erwartet, teilte Under Armour mit. Von Refinitiv befragte Analysten waren von 83 Cent je Aktie ausgegangen. Die Lockdowns in China sorgten für einen Umsatzabsturz um 14 Prozent im asiatisch-pazifischen Raum in dem im März beendeten Quartal. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern 15 Prozent seines Umsatzes in der Region gemacht. Die Under-Armour-Aktien stürzten um rund 25 Prozent ab. Auch dem Rivalen AdidasADSGn.DE setzt die Corona-Situation in Asien deutlich zu.
BORUSSIA DORTMUND – Berlin: Der Fußball-Bundesligist bekommt das frühe Aus im internationalen Geschäft auch finanziell zu spüren. Im dritten Quartal 2021/22 (per Ende März) weitete sich der Verlust auf 26,5 (Vorjahr: 18,8) Millionen Euro aus, wie der BVB mitteilte. Der Umsatz fiel vor allem wegen der geringeren Einnahmen aus der TV-Vermarktung um knapp ein Fünftel auf 64,2 Millionen Euro. Mit den Fernsehrechten erwirtschaftete der BVB nach dem Ausscheiden aus der Champions League und dem Scheitern in der Europa League nur noch halb so viel wie ein Jahr zuvor. Der Tabellenzweite der Bundesliga bestätigte seine im Februar gesenkte Prognose. Borussia Dortmund war in der Europa League an den Glasgow Rangers gescheitert, die am 18. Mai im Endspiel auf Eintracht Frankfurt treffen.
IAG – London: Der britische Luftfahrtkonzern hat eine Erholung von Geschäftsreisen ausgemacht und will im laufenden Quartal erstmals seit Ausbruch der Corona-Krise schwarze Zahlen schreiben. Der Mutterkonzern von British Airways, Iberia und Aer Lingus verbuchte im ersten Quartal einen Betriebsverlust von 731 Millionen Euro nach rund einer Milliarde Euro im Vorjahreszeitraum. Die Nachfrage erhole sich aber dank wegfallender Corona-Reisebeschränkungen so stark wie erwartet, erklärte IAG-Chef Luis Gallego. Der Ukraine-Krieg habe keinen spürbaren Einfluss auf die Flugbuchungen. Das Volumen an Geschäftsreisen, vor allem zwischen Großbritannien und den USA, liege bei rund zwei Drittel des Vorkrisenniveaus von 2019. Die Sitzplatzkapazität insgesamt werde von 65 Prozent im ersten Quartal auf 80 Prozent im zweiten erhöht und solle bis zum letzten Vierteljahr auf 90 Prozent steigen. Auch im Gesamtjahr will IAG im operativen Geschäft einen Gewinn erwirtschaften.
GEA – Düsseldorf: Der für die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie produzierende Anlagenbauer ist mit Rekordbestellungen und einem Gewinnanstieg ins Jahr gestartet. Der Auftragseingang legte im ersten Quartal um 20,4 Prozent auf 1,54 Milliarden Euro zu. Der Umsatz kletterte um 5,7 Prozent auf 1,13 Milliarden Euro, während das operative Ergebnis (Ebitda) vor Restrukturierungsaufwand um 14,1 Prozent auf 138 Millionen Euro zulegte. Der Vorstand begründete das Gewinnplus mit einer höheren Marge im Neumaschinengeschäft und einem gestiegenen Anteil des margenstarken Service-Geschäfts. Im Gesamtjahr peilt der Konzern unverändert ein Umsatzwachstum von fünf Prozent an und ein Ebitda vor Restrukturierungsaufwand zwischen 630 und 690 Millionen Euro.
AAREAL BANK- Berlin: Vorstand und Aufsichtsrat des Wiesbadener Immobilienfinanzierers haben sich hinter die Übernahme durch drei Finanzinvestoren gestellt. Das zwei Milliarden Euro schwere Angebot sei „aus strategischer Sicht im besten Interesse der Gesellschaft und ihrer Stakeholder“, schrieben beide Gremien. Den Aktionären werde empfohlen, die Offerte anzunehmen. Die am 26. April gestartete Frist, innerhalb der Advent, Centerbridge und der staatliche kanadische Pensionsfonds CPPIB 60 Prozent der Anteile an der Aareal Bank einsammeln wollen, läuft bis zum 24. Mai. Am 26. April hatten die drei Bieter nach eigenen Angaben bereits 36,7 Prozent sicher.
RHEINMETALL – Düsseldorf: Der Düsseldorfer Konzern ist mit einem Gewinnanstieg ins Jahr gestartet. Im ersten Quartal verbuchte Rheinmetall bei stagnierenden Erlösen von 1,27 Milliarden Euro ein operatives Ergebnis von 92 (Vorjahr: 84) Millionen Euro. Vorstandschef Armin Papperger sieht den Konzern damit auf gutem Weg, seine Jahresziele zu erreichen, die ein Umsatzwachstum vorsehen und eine Rendite von über elf Prozent.
ING- Amsterdam: Die größte Bank der Niederlande hat zum Jahresauftakt einen Gewinneinbruch ausgewiesen und dabei schlechter abgeschnitten als erwartet. Das Nettoergebnis sank einschließlich Rückstellungen von 885 Millionen Euro auf 429 Millionen Euro nach rund einer Milliarde Euro vor Jahresfrist. Analysten hatten mit einem Gewinn von 679 Millionen Euro gerechnet. „Die geopolitische Situation hat sich auch auf unsere Finanzergebnisse ausgewirkt, da das erhöhte Risiko unseres Engagements in Russland dazu führte, dass wir zusätzliche Rückstellungen im Großkundengeschäft bildeten“, erklärte der Vorstand.
KRONES – München: Der Getränkeabfüllanlagenbauer bleibt nach dem ersten Quartal optimistisch. Der Auftragseingang lag von Januar bis März mit 1,55 Milliarden Euro und einem Plus von 45 Prozent auf Rekordniveau, wie das Unternehmen mitteilte. Der Umsatz erhöhte sich um 13 Prozent auf 987,2 Millionen Euro, das operative Ergebnis (Ebitda) stieg trotz Engpässen und höheren Kosten bei der Materialbeschaffung um knapp 14 Prozent auf 87,0 Millionen Euro. Im Gesamtjahr werde das Umsatzwachstum wohl im oberen Bereich der Prognosespanne von fünf bis acht Prozent liegen, wenn der Ukrainer-Krieg oder längere China-Lockdowns Krones keinen Strich durch die Rechnung machen. Die operative Umsatzrendite soll zwischen acht und neun Prozent liegen; im ersten Quartal waren es 8,8 Prozent.
6. Mai 2022 Marktentwicklungen
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