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Deutschland erfüllt 2021 internationales Ziel bei Entwicklungshilfe

Berlin, 12. Apr (Reuters) – Deutschland hat nach Angaben des Entwicklungshilfeministeriums 2021 mindestens 0,7 Prozent der Wirtschaftsleistung für Entwicklungszusammenarbeit ausgegeben und damit international vereinbarte Ziele erreicht. Nach am Dienstag veröffentlichten vorläufigen OECD-Berechnungen lag die sogenannte ODA-Quote bei 0,74 Prozent. Deutschland bleibe dabei mit 32,2 Milliarden Dollar (29,6 Mrd Euro) hinter den USA (42,3 Milliarden Dollar/38,8 Mrd Euro) in absoluten Zahlen der zweitgrößte Geber weltweit vor Japan, Großbritannien und Frankreich. 

Insgesamt haben ärmere Staaten 2021 so viel Entwicklungshilfe bekommen wie noch nie. Die Zahlungen kletterten nach OECD-Angaben preisbereinigt um 4,4 Prozent auf 179 Milliarden Dollar (165 Mrd Euro). Die ODA-Quote haben 2021 nur fünf Länder erfüllt, darunter auch Dänemark, Luxemburg, Norwegen und Schweden. Der Durchschnittswert der Industrieländer liegt bei 0,33 Prozent. Schon die frühre Bundesregierung hatte gewarnt, internationales Engagement nur an den Militärausgaben zu messen. 

„Es ist wichtig, dass Deutschland gerade auch in schwierigen Zeiten bereit ist, partnerschaftlich andere Länder zu unterstützen sowie die Lösung globaler Probleme anzugehen“, teilte Entwicklungs-Staatssekretär Jochen Flasbarth mit. Die Quote allein sage allerdings in Zeiten eines geringeren Wirtschaftswachstums und zugleich außerordentlichen Zahlungen für die globale Corona-Impfkampagne nicht viel aus. Er forderte deshalb eine ausreichende Ausstattung der Entwicklungshilfe. Hintergrund ist die Debatte in der Ampel-Regierung, ob angesichts der zusätzlichen Ausgaben für die Bundeswehr noch genug Geld für Entwicklungshilfe zur Verfügung steht. 

Deutschland

Deutschland hatte unter der Koalition von CDU/CSU und SPD 2020 erstmals das 1972 von den UN-Staaten selbstgesteckte Ziel von 0,7 Prozent Ausgaben für Entwicklungshilfe erfüllt. In die Quote werden auch Ausgaben für Leistungen für Flüchtlinge eingerechnet. Ohne Inlandsflüchtlingskosten beträgt die ODA-Quote für Deutschland 2021 nach den vorläufigen Berechnungen 0,68 Prozent. 

Die OCED verwies darauf, dass im vergangenen Jahr auch Spenden für Covid-Impfstoffe einer der Treiber für die erhöhten Ausgaben war. Hierfür wurden 6,3 Milliarden Dollar mobilisiert – 3,5 Prozent aller Hilfen. Entwicklungsländern, die eine deutlich niedrigere Impfquote haben, wurden 857 Millionen Dosen gespendet. OECD-Generalsekretär Mathias Cormann sagte, es gebe viel zu tun. Aktuell sorge der russische Angriff auf die Ukraine für Verwerfungen. Wirtschaftlich würden Entwicklungsländer am Ende am stärksten betroffen sein von Lieferengpässen sowie höheren Preisen für Lebensmittel und Rohstoffe.

Deutschland erfüllt 2021 internationales Ziel bei Entwicklungshilfe

Copyright: (c) Copyright Thomson Reuters 2022

Titelfoto und Foto: Symbolfoto

Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.

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