Berlin, 24. Mrz (Reuters) – Wegen der stärksten Inflation seit fast drei Jahrzehnten haben die deutschen Arbeitnehmer 2021 zum zweiten Mal in Folge Reallohneinbußen hinnehmen müssen. Die Bruttomonatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen legten zwar um durchschnittlich knapp 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag eine frühere Schätzung bestätigte.
Die Verbraucherpreise stiegen aber mit gut 3,1 Prozent noch deutlicher und zugleich so stark wie seit 1993 nicht mehr. Dadurch sanken die Reallöhne um 0,1 Prozent. Im ersten Corona-Krisenjahr 2020 waren sie sogar um 1,1 Prozent gefallen. Damals ließ vor allem der vermehrte Einsatz von Kurzarbeit die Löhne sinken.
In diesem Jahr könnte es wegen der infolge des russischen Einmarschs in die Ukraine stark gestiegenen Energiepreise für viele Beschäftigte erneut nicht zu einer steigenden Kaufkraft reichen. Das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) rechnet mit einer Teuerungsrate von 5,8 Prozent – der höchsten seit der Wiedervereinigung. Die Tarifverdienste dürfte dagegen nur mit etwa 2,7 Prozent nur knapp halb so stark zulegen.
Reallöhne sinken 2021 erneut – Inflation zehrt Zuwächse auf
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Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.