Frankfurt, 23. Mrz (Reuters) – Bislang noch unregulierte digitale Finanzgeschäfte werden nach Ansicht von Fed-Chef Jerome Powell wohl künftig Regeln und Vorschriften unterworfen. „Es ist sehr wahrscheinlich, dass digitale Finanzaktivitäten, die sich derzeit außerhalb des regulatorischen Kreises befinden, ihren Weg hinein finden und in diesen hineingebracht werden“, sagte der Chef der US-Notenbank am Mittwoch auf einer Veranstaltung der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ). Dies sei notwendig, um für gleiche Wettbewerbsbedingungen zu sorgen. Es gelte auch, das Vertrauen der Bürger zu bewahren und zu schützen.
Ein großer Teil des Fortschritts auf diesem Wege hänge von internationaler Zusammenarbeit ab, sagte Powell. So könne das Potenzial digitaler Vermögenswerte und Dienstleistungen gehoben und Fallstricke vermieden werden. Zu der Möglichkeit eines zentralbankgestützten digitalen Dollar sagte Powell: „Wir untersuchen aktiv das Potenzial, die Anwendungsfälle, Vorzüge, Kosten, ecetera, Risiken einer digitalen Zentralbankwährung.“ Die Fed habe aber noch keine Entscheidung getroffen.
In der Euro-Zone hatte die Europäische Zentralbank (EZB) im Juli 2021 beschlossen, ein Projekt für einen digitalen Euro aufzusetzen. Die Untersuchungsphase soll zwei Jahre dauern und die mögliche funktionale Ausgestaltung eines digitalen Euro ausloten. Damit wurde aber noch keine Vorentscheidung getroffen. Der Beschluss, ob ein digitaler Euro zur Ergänzung von Bargeld in der Währungsgemeinschaft eingeführt wird, soll erst zu einem späteren Zeitpunkt fallen.
Fed-Chef – Digitale Finanzaktivitäten werden künftig reguliert
Copyright: (c) Copyright Thomson Reuters 2022
Titelfoto: Symbolfoto
Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.