Frankfurt, 05. Sep – Es folgt der Börsen-Ticker zu wichtigen Kursbewegungen an den internationalen Finanzmärkten und ihren Ursachen:
14.28 Uhr – Die großen Exportländer drehen den Ölhahn nach den Preisrückgängen der vergangenen Wochen wieder etwas zu. Die Opec+ werde ihre Förderquoten ab Oktober um 100.000 Barrel pro Tag reduzieren, sagt eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Die Sorte Brent aus der Nordsee verteuert sich um 3,4 Prozent auf 96,21 Dollar je Barrel, nachdem sie in den vorangegangenen drei Monaten wegen wieder aufgeflammter Rezessionsängste zeitweise mehr als 20 Prozent verloren hatte.
11.30 Uhr – Der Anstieg der Inflation in der Türkei auf mehr als 80 Prozent löst erneut Verkäufe der Landeswährung aus. Im Gegenzug steigt der Dollar um 0,3 Prozent und liegt mit 18,233 Lira nur knapp unter seinem jüngsten Rekordhoch. Wegen des Drucks von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan auf die türkische Zentralbank seien dennoch in den kommenden Monaten weitere Zinssenkungen zu erwarten, sagt Volkswirt Liam Peach vom Research-Haus Capital Economics. Daher habe die Lira ihre Talsohle wohl noch nicht erreicht.
11.23 Uhr – In der Hoffnung auf sprudelnde Gewinne durch die steigen Energiepreise steigen Anleger bei Öl- und Gaswerten ein. Der europäische Branchen-Index steigt gegen den Trend um 1,4 Prozent. Zu den Favoriten gehört Equinor mit einem Kursplus von sechs Prozent. Damit steuern die Titel des norwegischen Konzerns auf den größten Tagesgewinn seit gut fünf Monaten zu. Gas habe bei Equinor einen vergleichsweise hohen Anteil am Geschäft, erläutert Analyst Steffen Evjen von der DNB Bank.
11.15 Uhr – Eine umgerechnet 765 Millionen Euro schwere Kapitalerhöhung schickt Aston Martin auf Talfahrt. Die Aktien des kriselnden Sportwagenherstellers fallen in London um mehr als 13 Prozent auf ein Siebeneinhalb-Wochen-Tief von 415,2 Pence. Die durch die „James-Bond-Filme“ bekannte Kultmarke will mit dem Geld Schulden abbauen und in neue Modelle investieren. „Mit oder ohne Kapitalerhöhung steht Aston Martin auf wackligen Füßen“, warnt Victoria Scholar, Managerin beim Anlageberater Interactive Investor, und verweist auf die wachsenden Verluste. Die aktuelle Schwäche des Pfund Sterling könnte aber neue potenzielle Käufer auf den Plan rufen.
07.54 Uhr – Unmittelbar vor den Beratungen der Opec+ über die Förderquoten decken sich Anleger mit Rohöl ein. Die Sorte Brent aus der Nordsee verteuert sich um 2,2 Prozent auf 95,02 Dollar je Barrel. Das Exportkartell werde das Angebot knapp genug halten, um einen Preisrückgang bei einer geringeren Nachfrage aus China wegen der dortigen Corona-Lockdowns zu verhindern, prognostiziert Analystin Tina Teng vom Brokerhaus CMC Markets.
07.43 Uhr – Aus Furcht vor einer Rezession durch ausbleibende Gas-Lieferungen aus Russland fliehen Anleger aus deutschen Aktien. Der Dax fällt vorbörslich um 3,4 Prozent und steuert auf den größten Tagesverlust seit Anfang März zu.
07.39 Uhr – Die geplante Abschöpfung von Zufallsgewinnen von Energiefirmen löst einen Ausverkauf bei RWE und E.ON aus. Die Aktien der beiden Versorger fallen vorbörslich um bis zu 7,3 Prozent. Die Idee sei zwar nicht neu, werde nun aber konkret, sagt ein Börsianer.
07.33 Uhr – Die drohende Rezession in Europa durch ausbleibende Gas-Lieferungen aus Russland schicken europäische Währungen auf Talfahrt. Der Euro fällt am Montag um 0,7 Prozent und ist mit 0,9879 Dollar so billig wie zuletzt vor 20 Jahren. Das Pfund Sterling büßt ähnlich stark ein und markiert mit 1,1442 Dollar ein Zweieinhalb-Jahres-Tief.
5. September 2022 Der Börsen-Ticker
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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