Update: 18:29 Uhr
25. Apr (Reuters) – Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
COCA-COLA- Bangalore: Höhere Preise und eine erstarkte Limo-Nachfrage in Restaurants und Kinos geben dem US-Getränkeriesen Schub. Der Nettoumsatz kletterte im Auftaktquartal um 16 Prozent auf 10,5 Milliarden Dollar. Analysten hatten Refinitiv-Daten zufolge einen Umsatz von 9,83 Milliarden Dollar prognostiziert. Die Aussetzung der Russland-Geschäfte wird nach Angaben der Firma den Jahresgewinn um 0,04 Dollar je Aktie belasten. Explodierende Preise für Zutaten wie Zucker sowie rasch wachsende Arbeits- und Transportkosten veranlassen Konsumgüterhersteller weltweit zu Preissteigerungen. Andererseits geben Konsumenten geben zunehmend mehr Geld aus, die Nachfrage erholt sich nach dem coronabedingten Abschwung allmählich.
HUYA- Hongkong: Bei dem chinesischen Video-Streaminganbieter kommt es Insidern zufolge zu umfangreichen Stellenstreichungen. Ziel sei es, Hunderte von Mitarbeitern zu entlassen, sagten drei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Damit reiht sich Huya ein in eine Liste von chinesischen Technologiekonzernen, die auf die schärfere Regulierung der Regierung in Peking mit Stellenabbau reagieren. 2020 zählte die frühere Tencent0700.HK-Tochter mehr als 2000 Mitarbeiter. Im vergangenen Jahr hatte Peking die Fusion von Huya mit dem Wettbewerber DouYu blockiert.
GENERALI – Rom: Der Verwaltungsrat des italienischen Versicherers hat noch nie über eine Fusion von Generali mit dem Bankhaus Mediobanca gesprochen. Das Thema sei noch nie vorgebracht worden, teilte Generali mit. Der Versicherer war im Vorfeld der Hauptversammlung von Aktionären danach gefragt worden. Mediobanca ist Generalis größter Einzelaktionär mit einem Anteil 13 Prozent und Stimmrechten von rund 17 Prozent. Die Aktionäre des größten italienischen Versicherers stimmen am Freitag über die Wiederwahl von Konzernchef Philippe Donnet ab. Es wäre seine dritte Amtszeit an der Spitze von Generali. Allerdings wollen der Baulöwe Francesco Gaetano Caltagirone und der Brillenfabrikant Leonardo del Vecchio, die fast zehn Prozent beziehungsweise acht Prozent der Anteile halten, Donnet stürzen. Hintergrund ist ein Streit über die künftige Konzernstrategie. Mediobanca unterstützt die Wiederwahl von Donnet.
STORA ENSOS- Helsinki: Der finnische Papierhersteller gibt seine beiden russischen Sägewerke in die Hände des lokalen Managements. Wegen der Unsicherheiten in Russland sei der lokale Besitz und Betrieb eine bessere Lösung für diese Aktivitäten und die dort beschäftigten Mitarbeiter, begründete Stora Enso den Schritt. Bereits Anfang März hatte das Unternehmen seine Tätigkeit in Russland eingestellt und 70 Millionen Euro auf die beiden Sägewerkstandorte in Nowgorod und Karelien abgeschrieben. Durch die Übergabe an das Management fällt eine weitere Wertberichtigung von etwa 60 Millionen Euro an, wenn die Transaktion abgeschlossen ist. Das wird für das zweite Quartal erwartet. Weitere finanzielle Details wurden nicht genannt. Viele Firmen, die sich wegen des Ukraine-Kriegs aus Russland zurückziehen, müssen sich überlegen, wie dieser Schritt vollzogen werden kann.
AMAZON – Newark: Die Wahlen über die Gründung einer weiteren Gewerkschaft beim weltgrößten Onlinehändler in einem zweiten New Yorker Logistikzentrum haben begonnen. Mitarbeiter des Lagers auf Staten Island könnten darüber abstimmen, ob sie der Arbeitnehmervertretung Amazon Labor Union (ALU) beitreten wollten, teilte ALU mit. Erst Anfang April hatte sich eine Mehrheit im größeren unter dem Namen JFK8 bekannten Logistikzentrum dafür entschieden und damit den Weg für die erste Arbeitnehmervertretung in der 28-jährigen Firmengeschichte von Amazon freigemacht.
Laut ALU haben bereits mehr als 100 andere Lager in den USA Interesse signalisiert. Amazon ist in den USA der zweitgrößte Arbeitgeber und hat bisher verhindert, dass sich Logistikzentren gewerkschaftlich organisieren. Zum einen durch die Zahlung höherer Löhne sowie Boni in Zeiten des Arbeitskräftemangels, aber auch durch öffentliche Kritik an der Arbeit von Gewerkschaften. Die Auszählung auf Staten Island startet am 2. Mai.
JUST EAT TAKEAWAY – Amsterdam: Großaktionär Cat Rock fordert radikale Veränderungen bei dem Lieferando-Eigner. Auf der Hauptversammlung am 4. Mai werde man für den Rücktritt von Finanzchef Brent Wissink und weiterer Aufsichtsratsmitglieder stimmen, teilte Cat Rock mit. Der 7,3 Milliarden Dollar schwere Kauf des US-Wettbewerbers Grubhub sei ein „Fehler“ gewesen. Jetzt müsse Just Eat Takeaway.com das Geschäft fokussieren und die Kapitalisierung stärken. Ein neuer Finanzchef müsse das Vertrauen der Kapitalmärkte zurückgewinnen. Auf Jahressicht hat die Aktie 48 Prozent verloren. Cat Rock ist mit einer Beteiligung von fast 6,9 Prozent zweitgrößter Anteilseigner hinter Firmengründer Jitse Groen, der 7,13 Prozent hält. Erst kürzlich gab Just Eat Takeaway.com bekannt, Grubhub verkaufen zu wollen.
VIVENDI- Paris: Der französische Medienriese hat seine Erlöse zum Jahresstart dank der gewachsenen Pay-TV-Tochter Canal Plus und seiner Werbesparte Havas gesteigert. Der Umsatz kletterte von Januar bis März um knapp acht Prozent auf 2,38 Milliarden Euro, wie Vivendi mitteilte. Seit der Abspaltung des Musiklabels UniversalUMG.AS ist Canal Plus die größte Vivendi-Sparte. Der Konzern, zu dem auch das Magazin Paris Match und die Wochenzeitung Journal du Dimanche gehören, will den Wettbewerber LagardereLAGA.PA übernehmen und hat erst im Februar das Gebot erhöht. Das Angebot läuft noch bis 20. Mai.
PHILIPS – Amsterdam: Der niederländische Medizintechnikkonzern leidet weiter unter Lieferengpässen und dem erneut ausgeweiteten Rückruf von Beatmungsgeräten. Der Betriebsgewinn (Ebita) fiel im ersten Quartal um rund ein Drittel auf 243 Millionen Euro, wie Philips mitteilte. Allerdings hatten Analysten mit einem stärkeren Rückgang gerechnet. Die Erlöse auf vergleichbarer Basis gaben um vier Prozent auf 3,9 Milliarden Euro nach. Philips rechnet damit, dass sich die Situation in der zweiten Jahreshälfte verbessert. Jüngst musste Philips die Rückstellungen im Zusammenhang mit den zurückgerufenen Beatmungsgeräten um 165 Millionen auf fast 900 Millionen Euro erhöhen.
HYUNDAI MOTOR – Seoul: Der südkoreanische Autobauer hat zum Jahresstart von günstigen Währungskursen profitiert und damit höhere Materialkosten und einen Absatzrückgang in Folge der Chipkrise wettgemacht. Der Gewinn kletterte im ersten Quartal um fast ein Fünftel auf 1,6 Billionen Won (umgerechnet 1,19 Milliarden Euro), wie Hyundai mitteilte. Das Nettoergebnis fiel höher als von Analysten erwartet aus. Von Januar bis März war der südkoreanische Won fast sieben Prozent schwächer zum Dollar als im Vorjahreszeitraum. Weltweit setzte Hyundai zum Jahresstart trotz einer guten Nachfrage nach Geländewagen und den Genesis-Luxusmodellen zehn Prozent weniger Autos ab.
25.April 2022 Marktentwicklungen
Copyright: (c) Copyright Thomson Reuters 2022
Wichtige Entwicklungen zur Börse.